Der Verdienst bei der Sparkasse

Symbolbild:

Wie viel verdient man bei der Sparkasse?
Die Mitarbeiter von Sparkassen wie z.B. Bankkaufleute oder Investmentberater gehören in der Regel zum öffentlichen Dienst. Die Arbeitsbedingungen richten sich nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Im TVöD besteht ein besonderer Teil für Sparkassen (TVöD BT-S).
Der besondere Teil Sparkassen ähnelt dem Tarif für die öffentliche Verwaltung (TVöD-V), weist jedoch einige Vorteile auf. Zum Beispiel bieten die Sparkassen als Arbeitgeber in der Regel annähernd 14 Monatsgehälter / Jahr, mehr Urlaubstage (32) und höhere Ausbildungsentgelte.

Einzelne Sparkassen wie z.B. die Berliner Sparkasse und die Frankfurter Sparkasse wenden nicht den TVöD-S, sondern den "Tarifvertrag öffentlicher Banken" an. Ferner vergüten einige Sparkassen und Sparkassen-Unternehmen nur in Anlehnung an den TVöD-S.

Im Folgenden wird erklärt, wieviel man z.B. als Bankkauffrau / Bankkaufmann, Sparkassenfachwirt/in, Sparkassenbetriebswirt/in oder nach einem Bachelor- oder Master-Studium bei der Sparkasse verdient. Dazu wird erklärt, wie die Sparkassen-Mitarbeiter eingruppiert und eingestuft werden.

Der Tarif TVöD, Besonderer Teil Sparkassen:
Das Bruttogehalt ergibt sich im wesentlichen aus der Entgeltgruppe und der Stufe. Wenn Sparkassen bei Bewerbungen um die Angabe von Gehaltsvorstellungen bitten, sollten daher die Gruppe und Stufe aufgeführt werden. Ferner wird eine Sparkassensonderzahlung gezahlt.

Entgelttabelle Sparkasse TVöD-S

Nach dem TVöD Sparkassen gilt folgende Entgelttabelle mit Stufenaufstieg. Diese wird auch Tariftabelle, Gehaltstabelle, Lohntabelle oder Tabellenentgelt genannt.

Monatliches Bruttoentgelt in Euro v. 1.3.2024 - 31.12.2024 für Beschäftigte der VKA (Kommunen)
Entgelt-Gruppe Stufen Voraussetzung (in der Regel)
Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5 Stufe 6
Neuein-stellung nach 1 Jahr in Stufe 1 nach 2 Jahren in Stufe 2 nach 3 Jahren in Stufe 3 nach 4 Jahren in Stufe 4 nach 5 Jahren in Stufe 5
E 15 5.504 5.864 6.265 6.813 7.377 7.748 wissenschaftliches Hochschulstudium oder Master
E 14 5.004 5.330 5.755 6.228 6.754 7.132
E 13 4.629 4.986 5.393 5.834 6.354 6.635
E 12 4.170 4.581 5.062 5.595 6.220 6.517 Fachhochschulstudium / Bachelor / Sparkassenfachwirt
E 11 4.032 4.410 4.766 5.151 5.678 5.975
E 10 3.895 4.192 4.528 4.893 5.300 5.434
E 9c 3.788 4.052 4.339 4.649 4.982 5.221
E 9b 3.567 3.815 3.970 4.430 4.702 5.018
E 9a 3.449 3.662 3.870 4.332 4.436 4.703 mindestens dreijährige Berufsausbildung
E 8 3.281 3.487 3.629 3.771 3.923 3.996
E 7 3.095 3.332 3.472 3.614 3.748 3.820
E 6 3.042 3.237 3.373 3.508 3.640 3.708
E 5 2.929 3.118 3.245 3.380 3.505 3.570
E 4 2.803 2.994 3.154 3.253 3.353 3.412 An- und Ungelernte
E 3 2.763 2.968 3.018 3.133 3.218 3.296
E 2 2.582 2.784 2.835 2.907 3.065 3.230
E 1 2.356 2.389 2.431 2.469 2.569

a) Die Entgeltgruppe:
Entscheidend für die Entgeltgruppe eines Sparkassen-Mitarbeiters sind die übertragenen Tätigkeiten. Maßgeblich sind dabei alle Aufgaben, die nicht nur vorübergehend auszuüben sind. Des weiteren kann sich die Qualifikation auf die Eingruppierung auswirken. Die Entgeltordnung zum TVöD enthält spezielle Tätigkeitsmerkmale für die Eingruppierung von Sparkassenbeschäftigten.
Siehe dazu: b) Die Stufe / Erfahrungsstufe:
Es gibt 6 Stufen. Die Stufe ergibt sich grundsätzlich aus der Anzahl von Berufsjahren im öffentlichen Dienst. Bei der Einstellung von Quereinsteigern und bei einem Wechsel des Arbeitgebers wird einschlägige Berufserfahrung berücksichtigt. Des weiteren kann der Arbeitgeber bei Neueinstellungen Zeiten einer vorherigen beruflichen Tätigkeit für die Stufenzuordnung berücksichtigen, wenn diese Tätigkeit für die vorgesehene Tätigkeit förderlich ist. Nach Ablauf einer bestimmten Zahl von Jahren erfolgt ein Stufenaufstieg.
Der Stufenaufstieg kann bei Leistungen erheblich über dem Durchschnitt verkürzt werden. Bei Leistungen, die erheblich unter dem Durchschnitt liegen, ist auch eine Verlängerung der Stufenlaufzeit möglich.
Nach der Fachkräfte-Richtlinie der VKA vom 10.11.2023 können Stufen vorweggewährt werden.

c) Sparkassensonderzahlung:
Der TVöD-BT-S sieht kein Weihnachtsgeld und kein Urlaubsgeld vor. Bankspezifisch Beschäftigte haben aber in jedem Kalenderjahr Anspruch auf eine Sparkassensonderzahlung (SSZ). Sie besteht aus einem garantierten und einem variablen Anteil. Der garantierte Anteil in Höhe von 74,77 % eines Monatstabellenentgelts steht jedem Beschäftigten zu. Der variable Anteil ist individuell-leistungsbezogen und unternehmenserfolgsbezogen. Vielfach erhalten Sparkassenmitarbeiter jährlich ein volles 13. und annähernd ein volles 14. Gehalt als Sparkassensonderzahlung. Mehr zur Sparkassensonderzahlung ("SSZ") ...

d) Zielorientierte variable Vergütung:
Neben der Tarifvergütung werden teilweise zusätzlich erhebliche Funktionszulagen, außertarifliche persönliche Zulagen, Provisionen sowie Prämien aus einem zielorientierten Vergütungssystem gezahlt. Es werden funktionsspezifische Einzelziele und Teamziele vereinbart. Besonders Beschäftigte im Vertrieb (z.B. Immobilienmakler, Versicherungsbeauftragte) erhalten diese Zahlungen. Teilweise werden Dienstvereinbarungen zur außertariflichen Zusatzvergütung mit der Personalvertretung geschlossen.

e) Außertarifliche Arbeitsverträge für höhere Führungskräfte:
Die Arbeitsverhältnisse ab Bereichsleiterebene (vielfach ab E 14) werden häufig außertariflich geregelt. Es werden in der Regel Privatdienstverträge geschlossen; die Vergütung besteht aus einem jährlichen Festgehalt, einer Leistungszulage sowie einer Pensionszusage. Nach einer Auswertung des Online-Magazins "Finanz-Szene" verdienen mindestens 40 deutsche Sparkassen-Vorstände mehr als eine Million Euro im Jahr (Stand 2017 /2018). Durchschnittlich erhalten Geschäftsführer der Sparkassen 373.000 Euro im Jahr (Public Pay Studie 2022).

f) Weitere Leistungen:
g) Ausbildungsentgelte:
Die Sparkassen bieten verschiedene Ausbildungen und Duale Studien wie Bankkaufmann /-frau, Sparkassenbetriebswirt (m/w/d) und Bachelor of Arts (Banking & Sales) an. Die Auszubildenden der Sparkassen erhalten ein etwas höheres Ausbildungsentgelt als andere Auszubildende nach dem Tarifvertrag für Auszubildende im öffentlichen Dienst (TVAöD). Monatsbeiträge (Stand 3/2024):
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