Gesund und sicher im Bauhof – Prävention und Ansprechpartner
Deine Arbeit im kommunalen Bauhof ist körperlich anspruchsvoll. Schwere Lasten heben, Maschinen bedienen und Arbeiten bei jedem Wetter belasten Rücken, Gelenke und Schultern. Es ist es wichtig, nicht nur auf den Arbeitsschutz, sondern auch auf Prävention und richtige Ansprechpartner zu achten. Damit bleibst Du langfristig gesund und vermeidest Unfälle auf dem Bauhof.
1. Typische Belastungen im Bauhof
- Winterdienst: Stundenlanges Schneeschieben oder Arbeiten mit dem Streuwagen belasten Rücken und Schultern. Probleme mit der Kälte und Ausrutschgefahr auf glatten Flächen kommen hinzu.
- Grünpflege: Häufiges Arbeiten mit Motorsensen und Laubbläsern ist laut und anstrengend für Arme und Gelenke.
- Baumfällungen: Kettensägen und schweres Holz bergen Unfallrisiken, Schutzkleidung ist hier Pflicht.
- Straßenbau: Asphaltieren bei Hitze, Maschinenlärm und Abgase strapazieren Körper und Kreislauf.
- Werkstatt: Schweißen, Schleifen und Arbeiten mit Gefahrstoffen wie Ölen, Farben, Lösungsmitteln oder Streusalz können Haut, Atemwege und Augen belasten.
- Psychische Belastungen: Überlastung, Zeitdruck sowie Konflikte mit Bürgern, Vorgesetzten und Kollegen können zu Erkrankungen führen.
2. Körperliche und seelische Gesundheit erhalten
- Ergonomisch arbeiten: Heben, Tragen und Bücken bewusst und richtig ausführen. Hilfsmittel nutzen, wo möglich.
- Kurze Pausen einlegen: Gönne deinen Muskeln und Gelenken zwischendurch Entlastung.
- Dehnen und aufwärmen: Vor Belastungen oder Kälteeinsatz kleine Übungen helfen Rücken und Gelenken.
- Regelmäßige Vorsorge: Betriebsarztuntersuchungen können frühzeitig Belastungen erkennen und vorbeugen.
- Hilfsmittel einsetzen: Schubkarren, Hebehilfen oder Maschinen sind da, um deinen Körper zu schonen.
- Schutzkleidung tragen: Gehörschutz, Schnittschutzhosen, Knieschoner oder Warnwesten sind kein Extra, sondern verhindern schwere Schäden.
- Seelische Gesundheit: Den Stress abbauen, mit netten Kollegen austauschen. Für Ausgleich und Erholung sorgen - zum Beispiel musst Du für Deinen Chef nicht erreichbar sein, wenn Du keine Bereitschaft hast.
- Arzt aufsuchen: Sofern Du akute Beschwerden hast, suche kurzfristig einen Arzt auf. Dadurch kannst du verhindern, dass die Beschwerden schlimmer werden und dass Du Kollegen ansteckst. Die Zeit beim Arzt und die Wegezeit werden gemäß § 29 TVöD gutgeschrieben.
3. Deine Rechte sind fest verankert
Im Arbeitsschutzgesetz und in den Vorschriften der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) sind viele Rechte festgeschrieben:- Sichere Arbeitsmittel – alle Maschinen, Fahrzeuge und Werkzeuge müssen geprüft und sicher sein. Du darfst defekte Geräte ablehnen.
- Persönliche Schutzausrüstung wie Helm, Handschuhe, Sicherheitsschuhe – kostenlos gestellt, verpflichtend zu nutzen.
- Unterweisung und Schulungen – regelmäßig zu Maschinen, Heben, Tragen und Sicherheitsmaßnahmen.
- Gesundheitsvorsorge – kostenlose Vorsorgeuntersuchungen bei körperlich belastenden Tätigkeiten.
- Meldung von Gefahren – ohne Nachteile für dich, um Arbeitsumfeld sicher zu gestalten.
4. Wer hilft dir bei Problemen?
Wenn du spürst, dass Arbeit oder Belastung zu riskant wird, kannst du dich an folgende Stellen wenden:
- Direkter Vorgesetzter / Teamleiter – erste Anlaufstelle bei akuten Problemen. In kleinen Bauhöfen ist dies der Bauhofleiter.
- Sicherheitsbeauftragter / Fachkraft für Arbeitssicherheit – berät bei Gefahren, ergonomischem Arbeiten und Prävention.
- Betriebsarzt / Arbeitsmedizin – für Vorsorgeuntersuchungen, Beratung bei Beschwerden und Gesundheitschecks.
- Personalabteilung / Verwaltung – Ansprechpartner für Arbeitsbedingungen, Schulungen oder langfristige Lösungen.
- Personalrat – vertritt deine Interessen, prüft Schutzmaßnahmen und vermittelt bei Konflikten.
- Berufsgenossenschaft (kommunale Unfallkasse) – Unterstützung bei Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten, Präventionsberatung.
- KommunalForum.de – Nutze unser kostenloses Bauhof-Forum, um Dich mit Gemeindearbeitern von anderen Bauhöfen auszutauschen.
💡 Tipp: Melde Probleme frühzeitig. Je schneller gehandelt wird, desto eher lassen sich Schäden vermeiden.
5. Prävention ist besser als Reparatur
Langfristig gesund zu bleiben bedeutet: proaktiv handeln, auf den Körper achten und Schutzmaßnahmen nutzen. Nutze deine Rechte, arbeite ergonomisch, nimm Vorsorgeuntersuchungen wahr und scheue dich nicht, Hilfe zu holen. So bleibst du fit – und kannst auch in stressigen Zeiten sicher und leistungsfähig arbeiten.
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