Studium bei einer öffentlichen Behörde: ja oder nein
#1

Hallo, stehe vor der schwierigen beruflichen Entscheidung, mich jetzt schon für mein ganzes Berufsleben festlegen zu müssen.
Welche Vor- und Nachteile hat ein Studium als Beamtenanwärter im gehobenen Dienst?
Sollte man diese Chance nutzen, da nach dem Studium eine Verbeamtung mit Besoldung in A10 zur Aussicht steht? Oder ist ein "normales" Studium besser? Welche Möglichkeiten hat man nach der Verbeamtung vom gehobenen in den höheren Dienst aufzusteigen? Kann man mit der Besoldung überhaupt in München finanziell über die Runden kommen? Der Verdienst ist ja doch um einiges niedriger als in der freien Wirtschaft, wenn man noch die Pkv vom Netto abzieht. Wenn es mir in München nicht gefallen sollte, habe ich die Chance, zu einer anderen Behörde in einer anderen Stadt zu wechseln? Geld steht zwar für mich nicht an erster Stelle, eher die Aussicht auf einen sicheren Arbeitsplatz und vor allem die Tätigkeit.
Ich möchte halt einfach alle Vor- und Nachteile abwägen, um nicht die falsche Entscheidung zu treffen.
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#2

Hallo

Also ich kenne eigentlich nur sehr, sehr wenige Beamte, die vom gehobenen in den höheren Dienst aufgestiegen sind, obwohl ich selbst fast 40 Jahre im öffentlichen Dienst beschäftigt war. Da müssen auch erst die entsprechenden Stellen vorhanden sein. In der Kommunalverwaltung ist es durchaus möglich, von einer Stadtverwaltung zu einer anderen zu wechseln, sofern dort auch vergleichbares Personal gesucht wird. Was die Lebenshaltungskosten in München anbetrifft, so stimmt Deine Befürchtung. München ist sehr teuer ! Aber was wollen da die Kolleginnen & Kollegen aus dem mittleren oder einfachen Dienst , bzw. vergleichbare Angestellte und Arbeiter erst sagen?
In diesem Zusammenhang möchte ich auch vor dem Gerücht der angeblich so sehr sicheren Arbeitsplätze der Beamten warnen.
Eine längere mehrmonatige Erkrankung kann schon ausreichen, einen Staatsdiener mit deutlichen Pensionsabschlägen in den Ruhestand zu schicken. Sicherer als in der Privatwirtschaft sind diese Arbeitsplätze aber allgemein betrachtet schon noch. Weiterer Nachteil: Das Studium für eine Beamtenlaufbahn wird in der Privatwirtschaft fast nie anerkannt, da man dort mit Deinen erworbenen Kenntnissen und Fähigkeiten kaum was anfangen kann. Man wird eigentlich dazu "verdonnert" künftig nur noch beim Staat zu arbeiten.
Falls es bei Dir die Umstände zulassen, würde ich daher für ein "normales" Studium raten.

Wünsche Dir für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg !
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#3

Hallo,
vielen Dank für Ihre Antworten auf meine Fragen. Ich habe mich in den letzten Tagen auch mit Bekannten im mittleren und gehobenen Dienst unterhalten können und ähnliche Argumente dazu gehört.
Da sich für mich inzwischen noch zwei weitere Vorstellungsgespräche für ein betriebliches duales Studium zum Informatiker ergeben haben und alle Mitbewerber auch für die Beamtenlaufbahn zugesagt haben, steht die Entscheidung der Behörde aus. Ich werde das "Schicksal" entscheiden lassen und hoffe, die richtige Wahl zu treffen.ihnen
Nochmals danke, Ihre Antworten waren für mich eine kleine Entscheidungshilfe. Auch ich wünsche Ihnen alles Gute und denke, Sie können Ihren Ruhestand sicherlich genießen.
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