Burnout und Dienstunfähigkeit
#1

Hallo, ich habe eine Frage. Ich habe Burnout, traue mich aber nicht zum Arzt zu gehen und mich krank schreiben zu lassen, weil mein Chef mich auf dem Kieker hat. Ich schaffe es aber nicht mehr, weil ich eben in der Arbeit gemobbt werde (durch den Chef). Ich weiß genau, wenn ich zum Arzt gehe, schickt er mich sofort nach den 3 Monaten zum Amtsarzt und da ich die 5 Jahre noch nicht voll habe, stehe ich dann ohne Geld da. Was soll ich tun? Hat jemand Erfahrungen, ob der Amtsarzt dann gleich Dienstunfähigkeit bescheinigt?
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#2

So schnell wird man nicht dienstunfähig geschrieben!

Zunächst einmal ist die Frage, ob Du wirklich Burnout hast. Das sollte ein Arzt beurteilen und nicht Dr. Google.

Selbst wenn Du wegen Burnout längerfristig krankgeschrieben wirst, führt das noch lange nicht zur Dienstunfähigkeit. Dann müsste eine ärztliche Prognose so schlecht sein, dass Deine Dienstfähigkeit dauerhaft nicht wieder hergestellt werden kann. Ferner besteht keine Dienstunfähigkeit, wenn Du anderweitig eingesetzt werden kannst (z.B. Versetzung auf eine andere Stelle).

Schau mal hier: Dienstunfähigkeit von Beamten
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#3

Burnout ist überwiegend mit entsprechender Therapie in den Griff zu bekommen. Also auf jeden Fall professionellen Rat suchen und schauen, was man da macht. Insbesondere wenn der Verlauf bisher so milde ist, dass man derzeitig noch arbeiten kann, kann man da ganz optimistisch sein. Eine dauerhafte Dienstunfähigkeit wird da nicht so schnell festgestellt.

Wenn es wirklich zu einer längeren Arbeitsunfähigkeit kommt löst, dies ja verschiedene Dinge aus. Der Dienstherr muss da auch seiner Fürsorgepflicht nachkommen.

Wenn man davon ausgeht, dass das Problem das Mobbing ist, sollte man sich auf anderen Dienstposten ggf. bei anderen Dienstherren bewerben.
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#4

P.S. Ob man erwarten kann, dass der bisherige Dienstherr damit konstruktiv umgeht, hängt vom Dienstherren ab. Auch an den Details des Mobbings. Nicht alles, was der einzelne als Mobbing wahrnimmt, ist objektiv so zu bewerten. Daneben ist Mobbing ja ein sehr unpräziser Begriff, deckt Dinge ganz verschiedener Schwere ab. Auch stellt sich ggf. die Frage der Beweisbarkeit.
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#5

Ja, das ist diagnostiziert vom Arzt.

Mein Chef hasst mich nur und ich habe Angst, dass ich dann gleich weg bin vom Fenster.
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#6

Was für ein Arzt? Hat er die nötige psychologische Ausbildung um eine Depression ausschließen zu können? Ein Hausarzt wird z.B. nur selten die nötigen stundenlangen Gespräche führen können, um die Sache wirklich ein Stück zu klären. Wenn er psychologisch hinreichend qualifiziert ist, wird er dir ja schon verdeutlicht haben, dass es nötig ist, die Sache anzugehen.
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#7

Diagnostiziert vom Arzt? Hatten Sie nicht eingangs geschrieben: "traue mich aber nicht zum Arzt zu gehen"?
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#8

Ja, ich war beim Facharzt und er meint auch es sei wichtig, dass ich Abstand bekomme, aber ich trau mich nicht, weil ich Angst habe wegen DU-Verfahren und ich habe die 5 Jahre noch nicht voll.
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#9

Das habe ich falsch ausgedrückt, zum Arzt gehen und mich krankschreiben zu lassen wie er es empfohlen hat.
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#10

Soweit dein Plan nicht ist, nach 5 Jahren in die dauerhafte Dienstunfähigkeit zu wechseln, muss man die Sache angehen. Wobei die Aussage vom Facharzt sehr unklar ist. Abstand bekommen und zu einem anderen Arzt gehen, um sich arbeitsunfähig schreiben zu lassen, ist schon etwas merkwürdig. (Auch wenn es Vorteile haben kann, wenn das Attest nicht vom Psychologen, sondern vom Hausarzt kommt, weil man über den ausstellenden Arzt einige Rückschlüsse ziehen kann.)
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#11

Mit Chef meinst Du einen Amtsleiter oder Bereichsleiter? Dein Dienstherr besteht ja nicht nur aus diesem einen Amt und diesem einen Chef. In anderen Ämtern gibt es andere Chefs. Und auch Bürgermeister oder andere Behördenleiter wechseln regelmäßig.

Ich hatte auch mal Probleme mit Mobbing durch meine Chefin und war nah am Burnout bzw. an Ängsten und Depressionen. Ich war einige Wochen krank, habe eine Psychotherapie und eine Kur gemacht. Ich wurde dann in ein anderes Amt umgesetzt, seitdem geht es mir wieder gut.
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#12

Vorsicht: Führungsebene hält immer zusammen.

Geklärt müsste werden, ob das noch ein Konflikt und in welcher Ebene der Eskalationsstufen oder bereits Mobbing. Bei Mobbing: Eine Historie anlegen mit konkreter Beschreibung der Vorgänge, Tagebuch führen. Nur so etwas hat juristischen Bestand.

Ist ein proaktiver Arbeitsplatzwechsel möglich? Das würde viele viele Nerven sparen.
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