Wochenarbeitszeit als Notfallsanitäter
#1

Hallo,
ich denke darüber nach, eine Ausbildung zum Notfallsanitäter zu machen. Ich habe eine Frage zu dem Beruf.

Man liest immer wieder, dass Notfallsanitäter 48 Stunden pro Woche arbeiten. Im öffentlichen Dienst ist ansonsten aber immer von 39 Stunden Wochenarbeitszeit die Rede. Wie muss man den Unterschied verstehen? Sind die 9 Stunden Differenz dann Überstunden? 

Vielen Dank für Antworten
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#2

Die oft anzutreffenen 48h basieren auf Bereitschaftsdienst. So enthält z.B. der TVöD eine Regelung, die eine nur anteilige Berücksichtigung der Bereitschaftszeiten erlaubt. Man muss also 48h da sein, aber bekommt nur 39h bezahlt.
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#3

Vielen Dank!

Noch eine Nachfrage: Gibt es einen Prozentsatz, der festlegt, wie viel von der Bereitschaftszeit als Arbeitszeit gilt? (Ich vermute, dass die tatsächlichen Einsatzzeiten zu 100 % als Arbeitszeit angerechnet werden).
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#4

Im Ergebnis halt 48h, die man arbeiten muss.
Es werden Durchschnittswerte herangezogen und die Deckelung mit den 48h nach Arbeitszeitgesetz.

Siehe dazu § 9 TVöD und den entsprechenden Anhang zu § 9.

Allerdings wurden in der letzten Tarifrunde Verhandlungen zur Neuregelung des Anhangs vereinbart.
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#5

Ich finde die wöchentliche Arbeitszeit von 46 Std. eines Notfallsanitäters unglaublich. Dies gibt es in keinen Beruf, sinnvoll ist eine wöchentliche Arbeitszeit von 38.5 Std. wie bei jedem normalen Arbeitnehmer mit Freizeitausgleich für Bereitschaftsdienst. Es ist unglaublich wie diese Organisationen ihre Mitarbeiter ausnutzen. Desweiteren werden gesetzliche Ruhepausen nicht eingehalten. Wann greift hier endlich der Gesetzgeber ein?
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#6

(15.08.2025, 21:59)Gast schrieb:  Ich finde die wöchentliche Arbeitszeit von 46 Std. eines Notfallsanitäters unglaublich. Dies gibt es in keinen Beruf, sinnvoll ist eine wöchentliche Arbeitszeit von 38.5 Std. wie bei jedem normalen Arbeitnehmer mit Freizeitausgleich für Bereitschaftsdienst. Es ist unglaublich wie diese Organisationen ihre Mitarbeiter ausnutzen. Des Weiteren werden gesetzliche Ruhepausen nicht eingehalten. Wann greift hier endlich der Gesetzgeber ein?

Bin ich bei dir. Aber es ist auch ein selbstgemachtes Problem. Die Mitarbeiter aus den Bereichen bestehen auf ihren 24- oder 12-Stunden-Dienst. Brichst du das runter, würden viele damit total unattraktive Schichtmodelle haben. Packst du den Rettungsdienst in normale Arbeitszeiten wird man schnell feststellen, dass überhaupt nicht genügend Personal dafür vorhanden ist.
Die Rettis stehen drauf, ihre 24 Stunden zu arbeiten und dann 2 Tage frei zu haben bzw. im 12-Stunden-Modell die freien Tage zu genießen.
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#7

Ich rate dringend von diesen Beruf ab. Jeder Pflegehelfer im Krankenhaus verdient mehr bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 38,5 Stunden. Hier werden Fachkräfte systematisch ausgebeutet. Eine Schade woe diese Organisation die Mitarbeiter ausnutzt.
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#8

Es ist eine Schande, wie diese Organisation die Mitarbeiter ausnutzt. Bei einem 8-Stunden Tag müssten mehr Mitarbeiter eingestellt werden, hier sträubt sich die Organisation. 14 Std. Dienste, teilweise ohne Pausen sind keine Seltenheit, wenn kurz vor Dienstschluss noch ein Notruf reinkommt. Hier werden Arbeitszeitgesetze systematisch ignoriert. Das rote Kreuz hat auf einen Sondertarif bei den letzten ÖTV Verhandlungen für Notfallsanitäter beharrt. Das Grundgehalt eines Notfallsanitäters ist deutlich niedriger, als bei einem Pflegehelfer mit 1 jähriger Ausbildung, denn dieser hat laut TÖVD eine reguläre Arbeitszeit von 38,5Std, während ein Notfallsanitäter eine wöchentliche AZ von 46Std. hat. Ein wunderbarer Beruf, aber ich rate aufgrund der Arbeitsbedingungen ab.
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