Würdet ihr an meiner Stelle wechseln?
#1

Hallo zusammen,

ich (33J) bin aktuell als Projektmanager in der Energietechnik bei einem Netzbetreiber tätig und bekomme etwa 6500€ brutto p.m., Perspektive auf 7400€ in maximal 16 Jahren. Ich habe viele Reisetätigkeiten, sodass ich am Tag etwa 300-400km reise. Netto komme ich mit Steuerklasse 1 und Spesen etc. auf etwa 3700€-5000€ im Monat.

Dabei muss man aber berücksichtigen, dass ich am Tag etwa 12 Stunden arbeite, von denen ich nur 8 bezahlt bekomme, da mein normaler Fahrweg zur Dienststelle schon entsprechend lang ist (ca. 100km).

Nun habe ich die Möglichkeit bekommen wieder in den öffentlichen Dienst zu wechseln (war schonmal 12 Jahre im öD), TVöD EG11-4, was etwa 5200€ brutto ausmacht, Perspektive in etwa 8 Jahren auf ca. 6200€. Dienstelle 20 Minuten von zu Hause entfernt.

Weniger Geld, aber auch deutlich weniger Stress. Die Fahrerei hängt mir mitlerweile zum Hals raus und ich möchte mehr Zeit mit meiner Familie verbringen.

Geld-Technisch ist das eigentlich ein first-world-problem. Haus ist bezahlt, ich habe monatlich nur etwa 300€ fixe Kosten.

Würdet ihr in der heutigen Zeit wechseln, oder weiter einen Job machen, der euch nur stresst?
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#2

Ich bin rund 20 Jahre älter als Du. Ich würde an Deiner Stelle in den öffentlichen Dienst wechseln. Hier ein paar Gedanken dazu...

Mit den Lebensjahren habe ich festgestellt, dass Lebenszeit immer wertvoller wird. Vor allem die Zeit, die ich mit meinen Kindern verbracht habe, war sehr schön. Das wäre mir so nicht möglich gewesen, wenn ich woanders Karriere gemacht hätte. So musste ich allerdings in Kauf nehmen, dass lokal meine Karrierechancen nicht besonders waren / sind. Natürlich hat mir das auch gelegentlich weh getan. Vielleicht fällt es als Mann auch schwer, wenn man in der Mitte der Karriereleiter hängen bleibt? Mir geht das manchmal so. Das musst du mit dir ausmachen.

Jetzt nutze ich meine Lebenszeit vor allem, um Freundschaften zu pflegen und Sport zu treiben.

Ähnlich wie Du habe ich keine hohen Wohnkosten. Ferner habe ich keine teuren Hobbys, mache mir nichts aus teuren Autos, etc. Dadurch fällt es mir ehrlich gesagt jetzt schon schwer, mein Geld auszugeben. Von meinem Gehalt bleiben jeden Monat um die 1.000 € übrig, das heißt der Kontostand steigt. Da fragt man sich mit Mitte 50 manchmal, wofür. Ich habe nicht primär vor, meinen Kindern große Vermögen zu vererben, sie sollen auf eigenen Beinen stehen.

In deinem Fall wird sicherlich früher oder später auch die Gesundheit leiden, bei den Fahrwegen und dem Arbeitspensum.
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