Vergleich Wirtschaft / Öffentlicher Dienst bzgl. Verdienst und Arbeitszeit
#1

Interessanter Vergleich zwischen Öffentlichem Dienst und Privatwirtschaft von IT.NRW (ehem. Statistisches Landesamt) für Vollzeitbeschäftigte in NRW im Jahr 2010:
  • Lohn und Gehalt im Öffentlichen Dienst lagen mit durchschnittlich 40.905 € rund 9 Prozent unter denen der Privatwirtschaft (44.874 €).
  • Hingegen war die Arbeitszeit mit 40,1 Wochenstunden im Öffentlichen Dienst deutlich höher als in der freien Wirtschaft (38,5 Stunden).
  • Herausgehobene Fachkräfte und Beschäftigte in leitender Stellung verdienen im Durchschnitt im Vergleich zur privaten Wirtschaft rund 20 bzw. 27 Prozent weniger.
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#2

Für welche Berufsgruppe?
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#3

Man wird hier alle Berufsgruppen einbezogen haben und nur nach der Stellung unterschieden haben (Fachkräfte / herausgehobene Fachkräfte / leitende Angestellte)
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#4

Insbesondere beim Arbeitgeberwechsel sind diese Unterschiede signifikant. Gab es früher im öffentlichen Dienst zahlreiche Zusatzversorgungen (Ortszuschlag; Zuschläge für Verheiratete und Kinder), so haben nun alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst keinen Bestandschutz beim Arbeitgeberwechsel mehr. Hier zahlt sich nur noch die Treue zum alten Arbeitgeber aus. Anders als in der Privatwirtschaft hat man KEINEN Verhandlungsspielraum, um z.B. bei Umzug oder interessanterem Aufgabengebiet zumindest das gleiche Gehalt rauszuholen. Hier schlagen die Verluste richtig zu Buche (ich spreche aus Erfahrung). Sicherlich gibt es auch schwarze Schafe im öffentlichen Dienst, welche Arbeit mehr oder weniger mit Anwesenheit verwechseln; doch diese gibt es sicherlich auch anderswo (Frage der Tarnung). Vielfach wird auf den öffentlichen Dienst geschimpft, weil immer an unkündbare Beamte mit Sonderzuschlägen gedacht wird. Was ist jedoch mit der Vielzahl der Angestellten im öffentlichen Dienst (Krankenhäuser; Pflege; Kita)? Diese haben weder einen unkündbaren Vertrag, noch besondere Zusatzleistungen und individuelle leistungsbezogene Gehälter gibt es auch nicht. Die leistungsorientierte Bezahlung ist eher ein kläglicher Versuch, so zu tun als wäre unsere Arbeit mit der Leistungsvergütung der Privatwirtschaft vergleichbar.
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#5

Letztens wurde im Fernsehen auch ein Vergleich gemacht. Ein junger Mann, gelernter Mechatroniker oder sowas, also keiner, der studiert hat. Er arbeitet bei der Stadt und repariert Straßenbahnen oder so. Klassenkameraden aus der Berufsschule von ihm (also gleiches Alter, gleiche Berufserfahrung) arbeiten in der freien Wirtschaft und kriegen 900 EUR brutto mehr plus Zulagen.
Die 900 EUR mehr natürlich monatlich, nicht jährlich.
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#6

Heute fragt man sich, wie man sich mit Hochschulabschluss noch in den öffentlichen Dienst begeben kann. Zwar werden Hochschulabsolventen meist eher genommen als hochgediente Praktiker (gerecht ist das auch nicht), dennoch haben sie halt auch nur dassselbe Gehalt. Klar kann man sagen, die Aufgabe bleibt schließlich auch die gleiche, dennoch ist es m.E. nicht egal wie sie ausgefüllt wird. Nimmt man beispielsweise die Leitung einer Kita, so wurde diese früher oft durch Erzieher nachbesetzt. Diese verfügen über jahrelange Erfahrung aus der Praxis und sind dementsprechend sehr gut als Praktikerin und Anleiterin. Allerdings gehören viele weitere Handlungsfelder hinzu (Verwaltung, Mitarbeiterführung, Öffentlichkeitsarbeit etc.). Oftmals müssen Kitaleiter/innen heute viele Aufgabenbereiche der kommunalen Verwaltung mitübernehmen (z.B. "Bauleitung/-begleitung" bei Anbau und Umbau von Krippen, Erstellen eines Budgetplanes für Neubauten..). Dafür braucht man auch andere Kenntnisse und Fähigkeiten. Hier können studierte Pädagogen oftmals mehr Fachlichkeit aufweisen, sind aber trotz teilweise besserer Aufgabenerledigung immer nur gleich bezahlt. Überhaupt gibt es für diesen sensiblen Bereich (Arbeit mit Kindern) für ALLE immer noch zu wenig gesellschaftliche Anerkennung, auch im Gehalt! man müsste einfach mal ins nahe Ausland schauen, da ist oftmals ein Hochschulabschluss Voraussetzung für die Arbeit mit Kindern.
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#7

Das habe ich an anderer Stelle schonmal geschrieben. So ganz verstehen kann man nicht, daß Kindergärtnerinnen kein Studium brauchen, Lehrerinnen aber schon. Beide bringen den Kindern ja was bei und sind wichtig für die Entwicklung.
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