Trennung von Personalrat und Mitarbeiter
#1

Ich brauche mal Ihre Hilfe!
Ich befinde mich momentan in einer Zwickmühle und bin ratlos, wie dieser Konflikt gelöst werden kann. Ich bin Sachbearbeiter und Personalratsvorsitzender in einer Person. Vor ein paar Tagen wurde ich von meinen Führungsvorgesetzten angesprochen, was mit meiner Sachbearbeitertätigkeit in Verbindung eines Kollegen war. Also nichts Personalrartsmäßiges. Ich habe in diesem Moment als Sachbearbeiter gesprochen, weil es sich um einen gewissen Arbeitsablauf handelte. Es kam in diesem Gespräch zu einer kleinen Meinungsverschiedenheit, in der auch das Betriebsklima kurz zur Sprache kam. Mein Führungsvorgesetzter hatte dieses Gespräch an den Leiter der Dienststelle weitergetragen mit dem Ergebnis, dass ich beim Leiter reinzitiert wurde und eine Stellungsnahme zum Betriebsklima von mir abgefordert wurde. Da der Personalrat zu diesem Zeitpunkt keinen Auftrag (bzgl. Betriebsklima) von der Belegschaft hatte, verweigert ich jede weitere Aussage. Mein Führungsvorgesetzter hatte das geführte Gespräch als ÖPR-Gespräch ausgelegt. Es ist ist mit bzw. uns als Personalrat schon klar, dass auch wir für ein gutes Betriebsklima mit verantwortlich sind. Ich muß dazu sagen, dass in der Vergangenheit viele Kollegen Ihr Leid dem Personalrat vorgetragen haben, aber eben keinen Auftrag erteilt haben, die Sache zu verfolgen. Nun verlangt der Leiter der Dienststelle vom Personalrat, Ross und Reiter zu benennen, um gezielt an diesem Problem arbeiten zu können. Der gesamte Personalrat ist sich einig, in dieser Angelegenheit keine Namen und keine Vorkommnisse aus Vergangenheit zu benennen. Wir wollen verhindern, dass der Leiter die einzelnen Kollegen persönlich in der täglichen Arbeit benachteiligt.
Darf ich als Sachbearbeiter und Personalrat keine "private" Äusserung als Sachbearbeiter mehr tätigen? Gibt es keine Trennung zwischen den beiden Funktionen? Wenn es nicht so sein sollte, darf ich als Sachbearbeiter / Person mit keinem meiner Kollegen mehr sprechen?
Ich brauche dringend einen Rat. Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe.
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#2

Hallo,
ich denke du hast richtig gehandelt. Das Gespräch hatte ja nichts mit dem Personalrat zu tun.
Das würde ich dem Vorgesetzten und dem Dienststellenleiter noch mal mitteilen.
In bestimmten Situationen sage ich auch schon mal dazu, dass ich diese Aussage nicht als Personalrat mache.
Du kannst sicher eine Stellungnahme zum Betriebsklima abgeben, aber nur allgemein ohne Namensbezug. Dabei ist aber zu beachten, dass keine Rückschlüsse zu den Kollegen gezogen werden können.
Ich hab mal in einer Personalversammlung unser Betriebsklima mit einer dunklen Wolke gezeigt.
Das hat gleich eine Diskussion ausgelöst, wobei ich aber gleich dazu sagte, es sei eine Einschätzung des Personalrats. Herausgekommen ist dann eine anonyme Befragung der Beschäftigten über ihre Sorgen und Probleme bei der Arbeit. Der Personalrat hat in Zusammenarbeit mit einem Betriebsseelsorger einen Fragebogen erstellt und der Betriebsseelsorger hat ihn anonym Abteilungsweise ausgewertet.
War eine sehr interessante Aktion.
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#3

Hallo,
du solltest für dich ganz klar die beiden "Posten" trennen. Ein Hinweis darauf, als was du dich in diesem Moment siehst, bzw. als welche Person du in dem Moment Stellung nimmst, kann wirklich hilfreich sein.
Du/ihr braucht keinen Auftrag um auf ein schlechtes Betriebsklima hinzuweisen. Das beliebte Spiel, Nennung von Ross und Reiter, gilt immer nur für den Personalrat und nie für die Dienststelle. Daher kannst du das getrost vergessen. Wie schon mein Vorredner, aufpassen bei dem was du sagst, dass keine Rückschlüsse auf Mitarbeiter|innen genommen werden kann.
Ich denke, es war eher rhetorisch gemeint, ob du mit der Belegschaft nicht mehr reden darfst. In deiner jetzigen Position sogar um so mehr, als reiner Sachbearbeiter. Lass dich einfach nicht verunsichern, beharr auf deine Aussagen und sag dem Dienststellenleiter ruhig alles was du über das Betriebsklima weißt. Sollte dich dein Vorgesetzter nochmals vorführen wollen, würde ich ihm an deiner Stelle Einhalt gebieten.
Nur mal für mich bitte, du stellst zwar Fragen, aber dein eigentliches Problem ist im Moment noch gar nicht erkennbar. Lass die doch machen was sie wollen, und du/ihr steht einfach als Wand dar. Die merken schnell, was Sinn macht und was nicht, in solch einem Fall.

Gruß
Blauer
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