Rücktritt aus Personalrat - Folgen
#1
Exclamation 

Hallo,
ich bin in der 2. Periode im PR in einem Krankenhaus tätig.
Innerhalb des PR habe ich nach einer speziellen Schulung noch die Arbeit der Mobbingbeauftragten übernommen.
Jetzt habe ich einen Fall von Mobbing übernommen und erste Gespräche mit verschiedenen Beteiligten geführt.
Die eigentlich ganz positiv verlaufen sind....
Das Opfer hat mich auch oft zu hause angerufen und bis hin zu Selbstmord- gedanken geäußert.
Ich habe wirklich Schwerstarbeit geleistet um die Person insoweit aufzubauen, dass sie weitrr arbeiten geht und sie sich sachlich zur wehr setzt.
Nun hat sie mich gebeten, mich an weiteren Gesprächen um ihre Person zu beteiligen, da sie mir vollstes Vertrauen schenkt.
Also habe ich unseren Personalratsvorsitzenden gebeten, mich zu informieren, wenn ein Gesprächstermin bekannt ist und angeboten, dass ich auch an dem Termin teilnehmen würde, wenn ich frei habe.
Zusätzlich habe ich ihm mitgeteilt, dass ich heute und morgen im Frühdienst bin und man die Termine so organisieren kann, dass sie in meine Dienstzeit fallen.
Als ich heute zur Arbeit kam, sprach mich das Opfer an, warum ich gestern nicht zu dem Termin eingeladen war.
Leider wusste ich bis dahin nicht, dass der Termin / das Gespräch überhaupt stattgefunden hatte.
Als ich den PRVorsitzenden darauf ansprach, hatte er tausend Ausreden.
Das war auch nicht das erste Mal wo ich davon ausgehen musste, dass man mich ganz bewusst ausgeschlossen hatte.
Ich hab ihm gesagt, dass ich das alles hinschmeiße weil so wenig auf meinen Schichtdienst Rücksicht genommen wird.
Er fühlt sich als Alleinherscher, das war schon immer so....
Aber mein Entschluss steht fest ich trete zurück....
Darf ich mich bei meinen Kollegen schriftlich bedanken, dafür, dass sie mich gewählt hatten und als Grund die Meinungsverschiedenheiten mit dem PRVorsitzenden angeben ?
Ich finde, dass ich meinen Wählern, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben, eine Erklärung schuldig bin....
Mir hat die PR Arbeit immer großen Spass gemacht und ich habe schon manche Freizeit investiert....aber unter solchen Voraussetzungen habe ich keine Lust mehr...
Ich muss mir jede Minute, die Kollegen mich sprechen wollen erkämpfen, da ich auf der Intensivstation arbeite und wenig Zeit zum Reden habe.
Oder ich muss die Gespräche wie schon ganz oft in meiner Freizeit führen.
Ich will aber mit dem Dankesschreiben rechtlich keinen Fehler machen.
Ich hoffe ihr könnt das nachvollziehen...
Ich bin maßlos enttäuscht und die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen.
Aber es sind schon viele Dinge gelaufen, die mir nicht ganz fair erschienen und ich hab keine Lust mehr diese Spiel mit zu machen.
Ganz lieber Gruß
Chris
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#2

Guten Morgen!

Ich hoffe, Du bist noch nicht ausgetreten!!!
Mach das nicht. Das Alleinherrschertum Deines Vorgesetzten kannst Du bekämpfen. Ab damit auf die nächste Tagesordnung und den Konflikt schön gerade heraus ohne "zarte" Worte auf der nächsten Sitzung ansprechen. Wenn er es nicht auf die Tagesordnung nimmt, trotz Deines Antrags, dann hol Dir die nötigen Stimmen der anderen PR-Mitglieder.
Manchmal ist die offene Konfrontation das beste. Zumal Du Dir keine Kopf machen musst, wies dann in der Sitzung weiter geht. Schlimmer kann ja Euer Verhältnis nicht werden.
Die Alleinherrscher (so auch manch Chef) leben ja davon, dass man nur Teilwissen hat und dass er auch nur Teilwissen streut: quasi Macht durch Wissensvorsprung. Die meisten rechnen überhaupt nicht damit, dass Dinge mit harten Worten angesprochen werden. Vieles wird durch die Blume gesagt und ein bisschen vorsichtig eingepackt. Aber dann fällt auch das Handeln schwer.
Wenn Du schon ausgetreten bist: Sagen kannst Du das Deinen Kollegen. Da hast Du aber das Problem, dass sich Eure Führungsetage scheckig lacht über die Streitigkeiten im PR. Die freuen sich doch, wenn Du Dir das Wasser abgraben lässt. Was sagen denn Deine Mitstreiter dazu???

Aber mal abgesehen davon: dass Du Dich zu einen Konfliktberater oder Mobbingbeauftragten hast ausbilden lassen ist löblich. Aber ein bisschen hat sich das so angehört - vielleicht auch nur durch das geschriebene Wort - als hättest Du den nötigen Abstand nicht mehr. Nicht dass Deine Seele dabei auch auf der Strecke bleibt. Sowas kann schnell gehen.

Viel Erfolg und meld Dich mal, was raus gekommen ist.
Übrigens: wenns ganz hart kommt: kannste das auch in der Personalversammlung unter dem Punkt "Verschiedenes" ansprechen. Steht Dir doch zu. Allerdings würd ich da auch drauf achten, dass die Leitung nicht da ist.

Gruß
Auenlandbewohnerin
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#3

Völlig richtig, ich kann unserer Auenlandbewohnerin inhaltlich nur voll und ganz zustimmen. Denke mehr braucht man dazu nicht zu sagen. Wenn Du tatsächlich den Rückzug wählst, haben "die" gewonnen und werden sich anschließend noch über Dich lustig machen. Man hat immer mehr mit solchen Idioten zu tun, die ihre Machtposition auf Übelste und vor allem gegen die Leute ausnutzen. Du könntest am Ende selber schneller ein Mobbingopfer sein, als Dir lieb ist. Bleib am Ball und setze Dich durch im Sinne Deiner Kolleginnen und Kollegen. Heutzutage werden gute Leute in den Personalvertretungen mehr gebraucht denn je! Glück auf:-) Haegar
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