Probleme mit einem Kollegen
#1

Hallo zusammen,

ich ganz neu hier im Forum und hoffe, dass ich mit dem Thema hier richtig bin. Ich bin Personalratsmitglied in einem Eigenbetrieb.
Wir haben im Kollegenkreis einen Kollegen der ständig überall rumschnüffelt, sich nicht auf seine Aufgaben konzentiert, dem Betrieb sogar wirtschaftlichen Schaden zufügt und auch Betriebsinterna hinausplaudert.

Der Kollege glaubt er ist für alles zuständig, laut seiner Aussage.
Er kommt seinen eigenen Aufgaben überhaupt nicht nach. Kundenaufträge werden nicht bearbeitet, Kunden fragen teilweise ständig nach was mit ihren Aufträgen ist. Dann fällt auch ständig der Name von dem Kollegen, dass man mit ihm schon mehrmals telefoniert und nachgefragt hat.
Er bringt auch ständig alles durcheinander. Die Prozesse werden nicht zuende bearbeitet bzw. monatelang liegen gelassen. Es fallen dadurch immer mehr Klärfälle an.
Dann greift der Kollege ständig in die Buchhaltung ein, obwohl er keinerlei Kenntnisse hat. Die Kundenkonten sind stänig durcheinander gebucht. Ihm wurden bereits alle Zugänge zu der Software entzogen. Trotzdem findet er immer wieder einen Weg. Er bespricht entgegen interne Absprachen Dinge mit Kunden, die wir so nicht einhalten können. Das führt ständig zum Unmut der Kunden und beschädigt unser Image.
Da auch Prozesse oft liegen gelassen werden, ich glaube das längste was mir auf den Tisch kam, waren vier Jahre!!!, die ein Fall nicht bearbeitet wurde, haben wir ständig mit wirtschaftlichen Schäden zu tun. Dies ist der Betriebsleitung bekannt.
Leider hält unser BGM und sein allg. Vertreter sehr viel von dem Kollegen (der allg. Vertreter ist sein Onkel).

Der Kollege kam teilweise nach Dienstschluss wieder zur Dienststelle und "arbeitete" weiter. Dieses machte er auch an Samstagen und Sonntagen. Keiner konnte nachvollziehen was er dann dort gemacht hat. Er hat auch nie wirklich Arbeitsergebnisse vorgezeigt.

Da wir oft auf Seminaren und Schulungen sind und man sich dort untereinander kennt, erfährt man häufig, dass der Kollege Interna über Kunden und Abläufe hinausplaudert.

Die Kollegen aus seiner Abteilungen berichten auch ständig darüber, dass er nur privat am telefonieren ist bzw. morgens mit Sack und Pack hineinkommt und als erstes das Telefon in die Hand nimmt und gar nicht weiß wo er anrufen will.
Des Weiteren loggt er sich ständig auf seinen Privatrechner zu Hause ein (über Teamviewer) und erledigt Privatsachen.
Er guckt auch ständig auf die Rechner von anderen Kollegen. Die Passwörter setzen sich alle ähnlich zusammen.
Außerdem kann quasi jeder sich auf die einzelnen Server einloggen und dort sämtliche Sachen nachsehen.

Das sind nur einige weniger Dinge die der Kollege so macht. Jetzt natürlich meine Frage, was können wir als PR dagegen tun?
Wie bereits geschrieben hat der Kollege seinen Posten nur durch Vitamin-B und wird in allem Belangen gedeckt.
Hat jemand eine Idee? Können wir eine Dienstaufsichtsbeschwerde schreiben oder gibt es andere Möglichkeiten?

LG
rs311
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#2

014 ,
aus meiner Sicht ist nicht alles Aufgabe des Personalrates.
Hier müssten die Vorgesetzten/Führungskräfte einschreiten, denn sie haben auch eine Fürsorgepflicht!!
Der Personalrat sollte wirklich nur einschreiten, wenn andere Kollegen sich beschweren (dann müssten diese aber auch dazu stehen).
Dann sollte der Personalrat sich direkt an den Dienststellenleiter wenden. Gibt es bei Euch keine Dienstvereinbarungen in denen etwas geregelt ist?
Bei den Passwörtern hört aber der Spaß auf. Hier könnte eine klare Verletzung des Datenschutzes vorliegen. Dort müsste der PR eingreifen.
tarifl. Beschäftigter?
Übrigens, wenn der Kollege dann Sonntags arbeitet und die Dienststelle dieses hinnimmt, stehen dem Kollegen Zulagen nach dem Tarifvertrag zu, auf die er nicht verzichten kann (Tarifrecht).
Dies ist ein Hintertürchen für den PR bei der Dienststelle, denn das kostet Geld!
Viel Erfolg beim verhandeln!
LG
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#3

Hallo,

vielen Dank für deine Antwort. Dass der Personalrat nicht alleine zuständig ist, steht außer Frage. Bislang haben wir als Personalrat nicht eingeschritten.
Auch der Arbeitgeber schreitet nicht ein, obwohl die Probleme bekannt sind. Wie gesagt, er hat eine dicke Vetternlobby hinter sich und das wird der Grund sein warum keiner einschreitet.
Die Frage ist ja, sollen wir oder müssen wir als Personalrat einschreiten, um auch den Kollegen zu schützen, da das ganze Verhalten teilweise schon krankhafte Züge annimmt und auch schon seit Jahren so statt findet.
Wir sind als Personalrat erst seit 2016 "gegründet" worden, da wir bislang über die Kommune vom PR vertreten worden sind. Daher sind wir auch noch stark im Aufbau und haben natürlich auch hohen Schulungsbedarf und kennen uns noch nicht in jeder Hinsicht aus, wann wir selbst einschreiten sollen bzw. müssen.
Die Wochenendarbeit haben wir bereits unterbunden.
Über weitere Anregungen und Tipps wäre ich sehr dankbar, da die meisten Kollegen doch sehr über das Verhalten des einen Kollegen leiden müssen.
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#4

Hallo,

sonst hat Niemand eine Idee? Gibt es keine weiteren PR-Mitglieder hier, die bereits Erfahrung haben?

LG rs311
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