Neue Mobbing-Masche kursiert
#46

Ich bin freigestelltes PR-Mitglied (auch schon lebensälter) in einer mittleren Großstadt-Verwaltung. Der PR-Vorsitzende ist lange krank und die stellvertretende Vorsitzende versucht seit dem nach allen Regeln der Kunst, mich fertigzumachen: "das war klar, dass Du das nicht kannst", "dir kann man auch gar nichts geben" usw. Dabei spielt sie sich als meine disziplinarische Chefin auf und versucht, mir auch arbeitsrechtlich etwas anzuhängen, obwohl sie nur erste unter gleichen ist. Wenn bei mir ein Kollege sitzt und mir von Mobbing in seiner Abteilung berichtet, denke ich, "das ist ja wie bei mir". Da die stellvertretende Vorsitzende auf der gleichen Gewerkschafts-Liste ist wie ich habe ich unsere Betreuungssekretärin um Hilfe gebeten. Ich wurde dann zum Gespräch gebeten und beide haben dann zusammen versucht, mich fertig zu machen. Ich werde jetzt aus dieser Gewerkschaft austreten (warum soll ich viel Geld für eine Gewerkschaft ausgeben, die mir in den Rücken fällt, wenn ich sie brauche?) und in die Konkurrenzgewerkschaft eintreten, nachdem auch der eigentliche PR-Vorsitzende, mit dem ich sogar befreundet war, nicht reagiert hat. Es war für mich eine echte Erfahrung, Mobbing mal am eigenen Leib zu erleben (und das im Personalrat!): ich habe Magenschmerzen bekommen, kann nachts nicht mehr richtig schlafen, war auch in der Freizeit ständig durch den Wind. Ich bin eigentlich eher der robuste Typ, aber das hat mich so fertig gemacht, vor allem diese totale Ohnmacht, dass ich voraussichtlich zur Psychotherapie gehen werde, wenn ich denn einen Termin bekomme.
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#47

Hallo,
ich bin im Jobcenter tätig und auf einmal mache ich nur noch Fehler, die andere aber auch machen. Auf jeden Fall kann ich fast nichts mehr, jedoch ohne Beispiele. Jetzt läuft alles über RA und Gericht. Beurteilungen müssen dem/der Mitarbeiter/Mitarbeiterin eröffnet, vorgelesen und erklärt werden. Ich fand in meiner Personalakte zufällig eine niederschmetternde Bewertung, die mir nie vorgelegt wurde. Eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Person wurde unter den Teppich gekehrt.
Unfassbar wie hier mit älteren Mitarbeitern umgegangen wird.
Toni
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#48

Ältere Mitarbeiter sind meistens ein "Dorn" im Auge. Sie wissen "zu viel" und ich meine damit nicht das Fachwissen!
Am liebsten würde man sie gerne los werden, aber die sind nun mal zäh. Leider ist jeder nur Einzelkämpfer. "Zusammen" ist man stark und der Zusammenhalt fehlt nun mal.
Mobbingopfer habe ich im Laufe meiner 33 Dienstjahre genug gesehen und auch teilweise selbst zu spüren bekommen; allerdings habe ich mich gewehrt (mit meinem Anwalt!). Dann wollte nämlich keiner der Böse sein. Bei uns wird es dann so gehandhabt, nach langer "Krankheit" wird man dann in ein anderes AMT versetzt.
Das alles weil wir keine fähigen Führungskräfte haben und diese Unfähigkeit wird noch sehr gut bezahlt und zwar von dem Steuerzahler.
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#49

Ich kenne auch so einen Kandidaten. Er wurde als Oberarzt eingestellt. Aus der Nachbarklinik übernommen. Die zukünftigen Kollegen haben sich über ihn bei dieser Klinik erkundigt und haben erklärt sie wollen mit diesem Kollegen nicht zusammenarbeiten. War es Mobbing oder Unvermögen dass dieser Kollege letzendlich so verunsichert war dass er überhaupt keine Entscheidungen / Beurteilungen sachlich medizinisch dann zustande brachte? Fehlte häufig und auch monatelang. Er arbeitet nunmehr nach langen Streit nur noch als Assistenzarzt. Und kürzlich schenkte er einer jungen talentierten Schwester ein medizinisches Fachbuch was ihn in arge Schwierigkeiten brachte wegen angeblicher sexueller Belästigung. Ich glaube das ganze war inszeniert vom ärztlichen Direktor und seinem Stellvertreter. Das Mädchen ist die Tochter der kürzlich vom Direktor abgeworbenen Schreibkraft. Profilierungsarbeit!!
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#50

Hallo zusammen.

Mir geht es seit 21 Jahren so.
Man zweifelt dann an seinen eigenen Fähigkeiten. Blender erhalten die besseren Jobs, wenn man sich außerberuflich weiterbildet, wird unterstellt, man hätte ganz andere Interessen.
Dann wurde mir als "Gruppenleiter" ein Soziopath vor die Nase gesetzt, bei dem man froh ist, wenn er im Homeoffice ist, was er auch an drei von fünf Werktagen ist.
Wenn man selbst mal einen Tag in das Homeoffice will, wird Untätigkeit vorgeworfen.
Heute wurde ich wieder vor anderen Kollegen und einem Externen bloß gestellt und angeschrien.
Seit Jahren bin ich Stammgast beim Personalrat, aber es passiert absolut nichts.
Ich könnte hier noch so vieles schreiben, aber hier wurde ähnliches erlebt.

Grüße
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#51

Hallo zusammen!

Ich lese hier so viel selbst Erlebtes.
Warum wird das eigentlich getan? Was versprechen sich die Akteure davon?
Ich habe seit Jahren mit diesem Problem zu kämpfen.
Alle meine Anstrengungen haben nichts gebracht.

Ich frage mich, wenn ich die Dienststelle wechsle, ob ich vom Regen in die Traufe komme.

Grüße
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#52

(02.05.2023, 22:23)Hesiod schrieb:  Hallo zusammen!

Ich lese hier so viel selbst Erlebtes.
Warum wird das eigentlich getan? Was versprechen sich die Akteure davon?
Ich habe seit Jahren mit diesem Problem zu kämpfen.
Alle meine Anstrengungen haben nichts gebracht.

Ich frage mich, wenn ich die Dienststelle wechsle, ob ich vom Regen in die Traufe komme.

Grüße

Meine Theorie: Es gibt zahlreiche Menschen mit mehr oder weniger stark ausgeprägtem "Dark Factor" (Narzissmus, Sadismus, Neid, Missgunst, Gehässigkeit,...). In einigen öffentlichen Verwaltungen können sich diese Menschen besonders gut in Form von Mobbing ausleben, da dieses Verhalten oft gefördert oder zumindest geduldet wird. Nach meinem Eindruck wird diese Boshaftigkeit bei Führungskräften gern gesehen. Ich habe schon so viele Blender erlebt, die Karriere gemacht haben, während echte Leistungsträger auf der Strecke blieben.
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#53

Ist dieses Problem so weit verbreitet, daß man eher Pech als Glück hat? An sich würde ich gerne im öffentlichen Dienst bleiben.
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#54

Auch auf die Gefahr eines zu erwartenden "Shitstorms":

Könnte es nicht eventuell auch so sein, dass die Personen, die sich gemobbt fühlen, teilweise eine etwas "verzerrte" Sicht auf die Realität haben und/oder durch ihr "unkollegiales" Verhalten zu ihrer allgemeinen Unbeliebtheit im Kollegenkreis und bei den Vorgesetzten beitragen? Derlei Leute habe ich in meinen 30 Dienstjahren in 4 Kommunalverwaltungen öfters erlebt; tatsächliches Mobbing ist mir aber nie untergekommen.

Ich habe mir daher angewöhnt, Berichte über "Mobbing" mit Vorsicht zu genießen und nicht die Sichtweise des vermeintlich Gemobbten ungeprüft mit einem neutralen Tatsachenbericht zu verwechseln. Insbesondere werde ich hellhörig, wenn jemand sich in unterschiedlichen Dienststellen immer wieder gemobbt fühlt...
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#55

(02.05.2023, 22:56)Hesiod schrieb:  Ist dieses Problem so weit verbreitet, daß man eher Pech als Glück hat? An sich würde ich gerne im öffentlichen Dienst bleiben.

Es kommt auf die Behörde an und wie die obersten Vorgesetzten (Bürgermeister, Dezernenten, etc.) selbst auftreten bzw. mit entsprechenden Problemen umgehen. Ich habe in 30 Jahren Dienstzeit mehrfach Mobbing erlebt (andere bzw. auch einmal ich selbst). In meinem Fall wurde versucht, mich zum Wegbewerben zu drängen. Oft geht es nach meiner Erfahrung darum, dass man unliebsame Konkurrenten loswerden will.
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#56

Bei mir ist glaube ich Neid im Spiel. Ich bin beruflich nicht weitergekommen, also habe ich parallel Abitur und Studium nachgeholt, das einfach so in der Freizeit. Dazu habe ich geerbt. Auf die Idee, daß ich diese Person lieber im Leben gehabt hätte, als ein Erbe, kommen Menschen so nicht.
Mir wird alle zum negativen ausgelegt. Kleine Fehler, die unterlaufen, groß präsentiert, man wird ebi den Kollegen vorgeführt. Was man sonst so leistet, wird kleingeredet oder nicht beachtet.
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#57

(03.05.2023, 14:27)Gast schrieb:  Bei mir ist glaube ich Neid im Spiel. Ich bin beruflich nicht weitergekommen, also habe ich parallel Abitur und Studium nachgeholt, das einfach so in der Freizeit. Dazu habe ich geerbt. Auf die Idee, daß ich diese Person lieber im Leben gehabt hätte, als ein Erbe, kommen Menschen so nicht.
Mir wird alle zum negativen ausgelegt. Kleine Fehler, die unterlaufen, groß präsentiert, man wird ebi den Kollegen vorgeführt. Was man sonst so leistet, wird kleingeredet oder nicht beachtet.

Ja, das wird dann Neid sein. Ich habe eine Bekannte, die ebenfalls geerbt hat und in einem kaufmännischen Betrieb massiv gemobbt wurde. Sie ist als normale Büroangestellte aber auch in einem Porsche vorgefahren. Es ist wohl besser, solche Erbschaften nicht an die große Glocke zu hängen und nach Außen halbwegs normal zu bleiben.
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#58

(14.08.2018, 09:35)Gast schrieb:  Hallo zusammen,

ich habe das Forum und genau diesen Thread gefunden und länger überlegt, ob ich hier schreibe. Es ist zwar anonym, aber der Fall ist wiederum vielleicht so speziell, dass es vielleicht gar nicht anonym ist. Aber nun gut, wir wissen nicht weiter. Vielleicht habt ihr bitte entsprechende Hilfestellungen, Empfehlungen?

Es wird ein sehr langer Text und ich hoffe, er wird gelesen.

Ich gebe das mal 1:1 weiter, wie er mir es erzählt hat. Ich glaube ihm jedes Wort. Er hat mich noch nie angelogen und er kann auch gar nicht lügen. Er ist ein grundehrlicher Mensch.

Mein Mann hat seinen gut bezahlten unbefristeten Job in der Privatwirtschaft gekündigt, um einen sachgrundlos für zwei Jahre befristeten Job bei einer Behörde aufzunehmen, bei der er deutlich weniger netto verdient und der Arbeitsbereich unter seinen Fähigkeiten liegt. Da ihm im Vorstellungsgespräch gesagt wurde, dass in dem Bereich sehr gerne und oft Personal weiterentwickelt wird, hat er sich in Absprache mit mir dazu entschieden, diesen Job anzunehmen, da wir uns in seinem alten Job mit Schicht Rufbereitschaft, Notdienst, nächtlichen und wochenendlichen Arbeitseinsätzen kaum gesehen haben und wir die Mindereinnahmen verkraften können.

Bereits am zweiten Tag kommt mein Mann nach Hause und erzählt mir, dass im Gruppenbüro ein Kollege sitzt, der meint, dass er der Chef wäre, obwohl im Gruppenbüro grundsätzlich jeder dieselben Aufgaben hat und alle gleichberechtigt sind.

Dieser Kollege bestimmt, wann das Radio läuft, in welcher Lautstärke und welcher Sender. Seine Tür steht immer offen und mein Mann sitzt mit dem Rücken zur Tür und somit zum Flur, auf dem ständig was los ist.

Der Kollege regt sich ständig über Anrufer auf, mit denen er telefoniert hat. Ob die alle doof wären, ihn nicht verstehen würde. Klingelt ein Telefon am anderen Ende des Gruppenbüro und keiner sitzt dort, geht er laut nörgelnd hin, ob die nicht kapieren würden, dass die Nummer falsch ist und die zu dumm sind, nach der richtigen Nummer zu suchen.

Auch meckert er über die Arbeit, dass er das ja gar nicht alles schaffen kann, er aber dann doch locker schafft, wie soll das alles gehen, er hätte ja gar nicht genügend Zeit. Der Kollege haut dann aber gerne mal, obwohl es nicht erlaubt ist, seine Arbeitsergebnisse raus, die z. T. deutlich besser sind, als die von anderen anwesenden Kollegen, die sich davon gestört fühlen.

Der Kollege erzählte meinem Mann am zweiten Tag, dass im Büro ein anderer Kollege sitzt, der ein absoluter Besserwisser ist, sich am besten gar nicht mit dem auf Diskussionen einlassen, und dass der vor lauter Schweiß und Zigarettenrauch stinkt.

Soweit und gar nicht mal so unüblich.

Da in dem Gruppenbüro einiges nicht so läuft, wie mein Mann das aus anderen Gruppenbüros kennt, es offensichtlich keine Absprachen bzgl. Belüftung, Beleuchtung, Radio ... gibt, entschließt er sich, nach ein paar Wochen, eine Art Memo zu verfassen, aus dem entsprechende Empfehlungen hervorgehen, wie man eben zu lüften, zu beleuchten ... hat und dass auch mal sehr gerne das Radio nicht laufen muss oder vielleicht ein anderer Sender (vielleicht jeden Tag ein anderer in nicht allzu lauter Lautstärke).

Dieses Memo kam bei dem einen oder anderen Kollegen wohl nicht so gut an. Im Nachhinein hat das mein Mann auch verstanden. Es war allerdings nicht seine Intention, sich selbst als Chef aufzuspielen und anderen etwas vorzuschreiben. Mein Mann wurde aber gar nicht auf dieses Memo angesprochen, obwohl er seinen Kollegen mitgeteilt hatte, dass er sehr gerne, wenn alle anwesend sind, mit denen darüber sprechen möchte. Stattdessen hat der eine Kollege dieses Memo gleich einem anderen Kollegen und seinem Vorgesetzten gezeigt. Ist zwar nur eine Vermutung, aber gleich kommt noch eine Info, die diese Vermutung stützt.

Soweit so schlecht und jetzt fängts erst an.

Mein Mann hat wieder und wieder dieses Memo gelesen und sich Gedanken gemacht, dass das vielleicht doch falsch rüberkommen könnte und verfasste einen Nachtrag mit dem erneuten Hinweis, dass er sehr gerne mit allen Kollegen darüber sprechen möchte. Er stellte in diesem Nachtrag klar, dass, sofern etwas falsch rübergekommen sein sollte, dies nicht seine Absicht war. Als dann alle anwesend waren, nutzte er die Chance und sprach dann mit allen darüber und stellte verbal fest, dass er eben nur etwas regeln wollte, von denen alle etwas haben, dass alle im Büro gleichberechtigt sind und er wie alle anderen auf einer Ebene stehen.

Tja, auch dieser Nachtrag verließ das Büro schneller, als man Büro sagen kann.

Mein Mann hatte dann ein Personalgespräch bei der nächsthöheren Instanz, in dem es um die Probezeit und danach ging. Direkter Vorgesetzter ist der Teamleiter, dann kommt die Gruppenleitung und dann die Abteilungsleitung. Der Gruppenleiter sagte meinem Mann, dass seine Arbeitsergebnisse quantitativ und qualitativ überdurchschnittlich sehr gut sind, aber sein Sozialverhalten verbesserungswürdig ist. Da kamen dann eben das Memo und der Nachtrag zur Sprache. Bzgl. des Nachtrags erhielt mein Mann dann die Info, dass ein Kollege den Verdacht geäußert hat, dass mein Mann die Kollegen im Gruppenbüro mit seinem mp3-Player aufgenommen haben soll, da im Nachtrag angeblich Dinge stehen, über die sich angeblich die Kollegen in der Abwesenheit meines Mannes unterhalten haben sollen. Mein Mann hat eben einen m3-Player mit an der Arbeit, was auch nicht verboten ist und der immer dann auf seinem Schreibtisch liegt, wenn er mal nicht im Büro ist. Da musste mein Mann ordentlich schlucken und fühlte sich total angeklagt. Natürlich würde ein solches Abhören den Straftatbestand erfüllen und wer sowas macht, ist einfach dumm, zumal das bekannt und bewusst ist. Stand in dem Gespräch war, dass mein Mann nicht die Probezeit überstehen wird.

Er ging aus diesem Gespräch und er wusste nicht, wie ihm geschah. Er wusste nicht mehr, wem er vertrauen kann und soll, besonders dem einen Läster-Kollegen aus dem Gruppenbüro und dann dem anderen Kollegen, der das mit dem Abhören dem Gruppenleiter erzählt hat. Dieser Name wurde vom Gruppenleiter namentlich erwähnt. Es ist nicht so, dass er sich mit allen und jedem angelegt hat und sich mit niemanden versteht. Sogar der Gegenteil ist der Fall. Er kann sogar mit vielen Kollegen sehr gut. Nach ein paar weiteren Wochen, hatte mein Mann ein erneutes Personalgespräch mit dem Gruppenleiter und dieser teilte ihm dann mit, dass er die Probezeit überstehen wird. In der Zwischenzeit, so erfuhr mein Mann, hatte der Gruppenleiter mehrere Kollegen gefragt, wie es jetzt laufen würde, ob sich alles mit meinem Mann beruhigt hätte. Das Feedback muss ja positiv gewesen sein und von mehreren Kollegen weiß mein Mann, dass diese für ihn gesprochen haben. Und das ist alles schon echt komisch, da mein Mann ab sofort, obwohl er jetzt nach der Probezeit noch immer dort arbeitet, als Querulant gilt, obwohl es mind. zwei Kollegen sind, die diesen Tatbestand sozusagen erfüllen.

Nach der Probezeit hatte mein Mann allerdings noch ein Personalgespräch mit dem Personalchef. Er wollte nach den erhaltenen Informationen vom Gruppenleiter und aufgrund des Probzeitprotokolls, aus dem diese überdurchschnittlichen quantitativ und qualitativ sehr guten Arbeitsergebnisse hervorgehen, sowie die Information, dass mein Mann sich über den Tellerand schauend einbringt und Verbesserungsvorschläge eingereicht und umgesetzt worden sind. Allerdings steht in diesem Protokoll auch, dass es Probleme bzgl. seines Sozialverhaltens gab, dieses sich aber deutlich verbessert hätte. Nach dem, was der Personalchef gelesen und gehört hatte, dachte er, was für ein Motzi ihm dann gegenüber sitzt. Aber er stellte sehr schnell fest, dass mein Mann genau das Gegenteil von dem widerspiegelt, was ihm so nachgesagt wird.

Da mein Mann dem einen Läster-Kollegen im Gruppenbüro direkt gesagt hat, dass dieser sich nicht ständig so laut echauffierend äußern soll, mein Mann auch mal einen anderen Sender oder gar kein Radio hören möchte und der Kollege seine Arbeitsergebnisse für sich behalten soll und er nicht hören möchte, wie er über andere lästert, gab es wohl die Rückmeldung, dass mein Mann mit einer Person im Gruppenbüro irgendwie weiterhin Probleme hat.

Er sollte dann dem Personalchef einen Namen nennen. Das tat er nur sehr widerwillig, da mein Mann eben kein Läster-Kollege ist und sehr loyal gegenüber seinen Kollegen ist. Da das aber schon solche Wellen geschlagen hat, nannte er den Namen des einen Kollegen. Mein Mann erhielt sozusagen den Auftrag, sich mit dem Kollegen auszusprechen. Das ist für meinen Mann kein Problem. Der geht selbstbewusst durchs Leben, hatte in seiner Vergangenheit bereits Personalverantwortung und er weiß, wie man solche Gespräche führt. Er führt dann auch dieses Gespräch mit dem Kollegen und fragte, ob es irgendwas gibt, was diesen stört. Antwort: Nein. Auch sagte mein Mann dem Kollegen, dass er jederzeit zu ihm kommen kann, falls irgendwas sein sollte, was diesen Kollegen evtl. stört. Der Kollege sagte Ok. Mit diesen Infos führte mein Mann ein weiteres Personalgespräch mit dem Personalchef. Dieser fand es gut, dass mein Mann das ernst nimmt, sich dahinter klemmt. Auch sagte er ihm, dass er nicht nur das Gefühl hat, sondern weiß, dass mein Mann mehr kann, als das, was er gerade macht. Zwischenzeitlich telefonierte der Personalchef erneut mit dem Teamleiter und fragte nach, wie es inzwischen mit dem Team und meinem Mann laufen würde. Alles wäre wohl super soweit. Aber es kommt ein aber, was mein Mann dann schon gemerkt hat. Der Personalchef sagte meinem Mann, dass mein Mann angeblich auffällig oft nicht im Büro wäre, um seiner Arbeit nachgehen zu können. Da war mein Mann erst einmal auch sprachlos, aber auch irritiert. Mein Mann meldet sich jedes Mal, mind. schriftlich per Mail oder persönlich, bei den entsprechenden Vorgesetzten, die eben gerade iim Hause sind, ab und wieder an. Immer. Mein Mann ist nicht so dumm, um sich nicht abzumelden und dann sieht ein Vorgesetzter ihn irgendwo, wo er vielleicht nicht dürfte, weil er sich eben nicht abgemeldet hat. Er fragte sich auch, woher der Teamleiter, sofern es so wäre, denn überhaupt wissen kann, dass mein Mann angeblich auffällig oft nicht an seinem Arbeitsplatz ist, weil der Teamleiter so gut wie nie im Gruppenbüro ist und auch sehr selten über den Flur geht, von dem er sehen könnte, ob mein Mann am Schreibtisch sitzt oder nicht.

Die Vermutung meines Mannes: der Läster-Kollege steckt dem Teamleiter Infos, dass mein Mann auffällig oft nicht an seinem Arbeitsplatz ist und das ist dann schlicht und ergreifend gelogen.

In der Zwischenzeit hat mein Mann mehrere Gespräche mit anderen Kollegen geführt, die diesen Läster-Kollegen kennen, direkt mit diesem auch in der Vergangenheit im Gruppenbüro gearbeitet haben. Dieser Läster-Kollege erzählt nicht das erste Mal Lügen über Kollegen. Über andere Kollegen hat der Läster-Kollege erzählt, dass diese ihre Arbeits schlecht machen würden, dass diese mit Anrufern schlecht reden würden - direkt während des Telefonats, also unfreundlich und arrogant.

Auch nannte der Läster-Kollege Namen in einem Fall von anderen Kollegen, die eigentlich hätten geheim bleiben sollen und die betroffenen Kollegen das nicht toll fanden, als deren Namen fielen.

Es geht noch weiter!

Auch erfuhr mein Mann, dass in dem Gruppenbüro ein anderer Kollege sitzt, der Frauen auf ihre Brüste beschränkt, sich in Gespräch mit den Frauen eher auf die Augen unten, als auf die Augen oben konzentriert. Dieser Kollege hat auf einer Social Media-Plattform mehrere Kolleginnen angeschrieben, immer mit demselben Text, dass er sie ja so toll findet, dass er sich verliebt hätte. Eine Kollegin reichte gegen diesen Kollegen beim Gruppenleiter Beschwerde wegen sexueller Belästigung ein.

Im Hause gibt es viele Änderungen bzgl. Raum- und Sitzverteilung.

In einer Teambesprechung wurde bekanntgegeben, dass ein Kollege, der aktuell in einem 2er-Büro sitzt, zukünftig in dem Gruppenbüro sitzen wird. Das missfiel diesem Kollegen so sehr, dass er am nächsten Tag erst einmal vier Wochen krank war. Bei einem anderen Kollegen, liegt diese Vermutung auch sehr nahe. Auch vier Wochen krank. Einfach mal so. Heute supergesund, morgen vier Wochen krank. Über den ersten Kollegen hat außerdem der Läster-Kollege eine schöne Abkürzung, die er auch jedem, außer dem direkten Kollegen natürlich selbst, mitteilt (AvD - Arsch vom Dienst).

Ein Kollege war wohl mehrere Wochen krank, weil angeblich irgendwas mit Augen, Ohren, Nase ... und könnte deswegen nicht seiner Arbeit am PC nachkommen. Der wieder an der Arbeit, erzählt der, wie er einen neuen PC konfiguriert, bestellt, zusammengebaut und gezockt hat. Zu Hause PC zocken, aber an der Arbeit nicht am PC arbeiten können?

Ein Kollege ist von 60 Minuten nur 30 Minuten im Büro, weil er sehr gerne im Hause unterwegs ist, mit Kollegen quatscht und dann einen Zigarillo raucht, den man nicht mal in 5 - 10 Minuten weggeraucht hat.

Im Hause gibt es fast nur noch reine Bildschirmarbeitsplätze und die Empfehlung, dass man pro Stunde 10 Minuten Pause machen darf. Entweder alle 60 Minuten 10 Minuten Pause oder alle 120 Minuten 20 Minuten Pause. Die Raucher, die sich fürs Rauchen nicht ausstempeln müssen, gehen einmal in der Stunde für 10 Minuten rauchen, ohne sich beim Vorgesetzten abzumelden. Und das, obwoh es darunter Kollegen gibt, wie z. B. den Läster-Kollegen, der der Definition nach keinen reinen Bildschirmarbeitsplatz hat.

Meinem Mann wird aber vorgeworfen, dass er auffällig oft nicht am Arbeitsplatz sein soll. Wie schafft er dann aber seine überdurchschnittlich sehr guten Arbeitsergebnisse? Er sprach den Teamleiter an, ob dieser irgendwelche Beispiele hätte, wann mein Mann angeblich nicht am Arbeitsplatz gewesen sein soll, er aber müsste, da er sich nicht für längere Zeit abgemeldet hat. Für Toilettengänge müssen sich die Kollegen nicht abmelden. Und für diese 10 bzw. 20 Minuten auch nicht, obwohl es eigentlich Sinn machen würde, da diese 10 bzw. 20 Minuten keine Pausen im eigentlichen Sinn sind, sondern Arbeitnehmer in dieser Zeit dem Arbeitgeber zur Verfügung stehen müssen, da der Arbeitgeber den Arbeitnehmern in dieser Zeit mit anderen Aufgaben beauftragen kann. Der Teamleiter konnte meinem Mann keine Beispiele nennen. Auch ist es sehr verwunderlich, dass meinem Mann vom Teamleiter noch nie gesagt wurde, dass der Teamleiter z. B. meinen Mann wiederholt gesucht und nicht gefunden hat, er eben oft nicht am Arbeitsplatz gewesen sein soll.
Der Läster-Kollege ist auch nur befristet (mit Sachgrund für noch zwei Jahre) angestellt. Aus zuverlässiger Quelle wiederum weiß man Mann, dass zwar die quantitativen Arbeitsergebnisse dessen sehr gut sein sollen, aber qualitatitv schlecht. Auch hat man dem Läster-Kollegen Sonderaufgaben wieder entzogen, da er diese schlecht ausgeführt hat.
Jeder von den älteren Kollegen wundert sich, warum dieser Läster-Kollege überhaupt noch weiterbeschäftigt wird. Man hätte seinen zuvor auch sachgrundlos befristeten Arbeitsvertrag einfach auslaufen lassen können. Oder man könnte diesen Störfaktor Läster-Kollegen in ein 2er-Büro umsetzen, da sogar der Gruppenleiter zugegeben hat, dass bekannt ist, dass dieser Läster-Kollege ein großes und lautet Mundwerk hat.
Nach dem ich all das erfahren habe, habe ich große Augen bekommen und auch ich wundere mich, dass, so scheint es, dass weder der Personalchef noch der Abteilungsleiter wissen, was das so abläuft. Dass mein Mann dort als Querulant dargestellt wird und es einige Kollegen gibt, die einfach mal so, weil sie keine Lust haben, krank sind, lustig vor sich rummeckern, lästern, lügen usw. usf.
Ich mach mir echt Gedanken um meinen Mann. Er ist echt eine Kante, selbstbewusst, entsprechend auftretend, jemand vor dem man allein schon aufgrund seines Äußeren eher dazu neigt, sich nicht mit ihm anzulegen. Er hat mir gestanden, dass er nach dem letzten Personalgespräch mit dem Personalchef Tränen in den Augen hatte. Er war sogar bei einem Psychologen und hat sich dort ausgeweint. Der Psychologe redete davon, dass das, was jetzt alles gemacht wird, und wenn z. B. das mit den angeblich auffällig oft fehlen am Arbeitsplatz, endgültig aus dem Raum geschaffen ist, etwas Neues kommt und man ihn nicht nur damit schikanieren möchte, sondern es letztlich Mobbing ist. An Mobbing hat er selbst gar nicht gedacht, wenn er selbst aber alles resümiert, dann kommt er zum selben Ergebnis. Er will sich aber nicht krankmelden lassen. Er will nicht, dass er Schwäche zeigt, dass man ihn vielleicht gebrochen hat, um ihn dann vielleicht aufgrund vermehrter Fehlzeiten, kündigen zu können.
Er hat ständig eine innerliche Unruhe, Kopfschmerzen, hat Angst, dass alles, was er macht, falsch sein kann, egal, was und wen es betrifft. Er macht zwar jetzt weiterhin sehr gute Arbeit, aber es fällt ihm ungemein schwer.
Einen Mobbingbeauftragten gibt es nicht. Vom hausegeinen Personalrat hat er nichts Gutes gehört. Die sitzen ja mind. zwischen zwei Stühlen und sind letztlich auch nur Arbeitnehmer, die es sich nicht unbebindt mit dem Arbeitgeber verscherzen wollen, besonders wenn es um Mobbing geht.
Er würde zu gerne seinem Abteilungsleiter und dem Peronalchef mitteilen, was dort abläuft. Nur, wenn er es unter seinem Namen macht, kann er ganz sicher nach zwei Jahren gehen, wobei er noch immer kleine Hoffnungen hat, dass er zumindest eine Sachgrundbefristung nach diesen zwei Jahren erhält. Macht er es anonym, bringt das ihm nichts, weil ja keiner wissen kann, von wem das kommt und er dementsprechend auch keine Rückmeldung bekommen kann. Außerdem müsste es dann so anonym sein, dass man auch gar nicht auf ihn kommen kann. Um es aber möglichst detail- und wahrheitsgetreu zu machen, kommt man dann ganz sicher auf ihn zu.
Für ihn ist es als Gerechtigkeitsfanatiker echt schwierig, weil er sich mind. ungerecht behandelt fühlt.
Innerhalb der Behörde die Abteilung zu wechseln, ist nahezu unmöglich, wie er meinte. Wer einmal da drin ist, lässt man nur ungerne gehen, zumal wenn es Leute sind, die sehr gute Arbeit. Also schlechte Arbeit machen? Ist ja auch keine Option!
Dienst nach Vorschrift? Das schafft er! Aber da sind ja mind. diese zwei Kollegen, dann dieses Gefühl, eine entsprechende Rückendeckung von den Vorgesetzten zu haben.
Ich habe ihm gesagt, dass er da weg muss. Selbst wenn er die Abteilung wechseln könnte, würde er vielleicht nicht mehr froh im Hause werden, da man ja auch nie weiß, was die in der neuen Abteilung alles von meinem Mann wissen, erfahren werden und ob es jetzt der Wahrheit entspricht oder nicht.
Er hat sich sicherheitshalber schonmal Arbeit suchend gemeldet, ein Jahr, bevor der aktuelle Vertrag ausläuft.
Was meint ihr?

LG

Harter Tobak. Es klingt so als wäre das Kind schon in den Brunnen gefallen. Ich sag mal so. Als Rookie ist man immer am Ende der Nahrungskette, sprich jede Ungerechtigkeit muss angenommen werden. Der Arbeitsplatz ist ein Minenfeld. D. h. man muss erst einmal die Lage checken. Damit hat man (mit der eigentlichen Hauptarbeit) genug zu tun.

Ich hoffe, dass es ihrem Mann zwischenzeitlich besser geht.
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