Mobbing in der Kommune
#1

Ich wurde 2 Jahre von einer Kollegin und unserem Chef gemobbt. Nun habe ich mich endlich gewehrt und alles ist noch viel schlimmer. Meine Kollegin trägt sich in die Zeitkarte Überstunden ein, die sie nicht macht. Sie besitzt einen Anwohnerparkausweis auf einen falschen Namen, damit sie vor dem Bürogebäude parken kann. Ich habe das lange für mich behalten, zumal ich nicht die einzige war, die darüber Bescheid weiß. Als das Mobbing immer schlimmer wurde, habe ich mich einem Amtsleiter anvertraut, weil ich nicht einsah, dass jemand der zwei Betrüge begeht, mich so schlecht behandelt (besagter Chef wusst auch über all das Bescheid). Der Amtsleiter hat die Sache weitergegeben und dafür gesorgt, dass sie den Parkausweis abgeben muss. Die Spitze der Stadtverwaltung erfuhr von all dem und zitierte mich zum Gespräch. Die waren zu zweit, ich war alleine. Ich wurde übelst niedergemacht, weil ich mich in Dinge eingemischt hätte, die mich nichts angingen. Ich bin seit Mai d.J. mit Depressionen zu Hause. Ich kann nicht mehr. Dass das Vergehen meiner Kollegin einfach so toleriert wird und ich die Böse bin, damit werde ich einfach nicht fertig. Nun hat mich das Personalamt angerufen und mir gesagt, wenn ich noch viel länger krank wäre, könnten sie mir auch kündigen, denn ich sei ja doch nicht da. Am liebsten würde ich die Stadt verklagen, aber die halten ja alle zusammen. Ich bin 58 Jahre- wer soll mich noch einstellen. Für die Rente bin ich zu jung. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und wie sind Sie damit umgegangen? Ich habe Angst zum Sozialfall zu werden.
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#2

Na ja, wer sich so verhält muß sich über "Mobbing" nicht wundern. Beliebt macht man sich damit sicher nicht.
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#3

Was sagt der Personalrat?

Zu Gastantwort 1: Sehr hilfreiche Antwort...Im geschilderten Fall war es ja wohl andersrum. Erst das Mobbing, dann das Verhalten.
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#4

Moin,

wenn ich lese:

"Ich bin seit Mai d.J. mit Depressionen zu Hause."

ist ein Anruf des Personalbereiches normal und hat nichts mit Mobbing zu tun. Der Arbeitgeber möchte wissen, wie es weitergeht. Ist nach einem halben Jahr keine Prognose für eine absehbare Wiedereingliederung vorhanden, gibt es keine Fortschritte zur Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit, wird Dein Arbeitgeber Dich auf die Möglichkeiten einer vorübergehenden Erwerbsminderungsrente angesprochen haben. Wenn er zusätzlich auf die Möglichkeit der Kündigung wegen langandauernder Erkrankung hingewiesen hat, ist dies ein Hinweis darauf, dass der Arbeitgeber die Möglichkeit hat. Unterlässt er diesen Hinweis und kündigt aus heiterem Himmel halte ich dies für problematischer.

Viele Grüße
1887
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#5

Der Arbeitgeber hat die Pflicht bei dir ein betriebliches Eingliederungsmanagement durchzuführen. Das heißt er soll dich zu einem Gespräch einladen wo festgestellt wird, was man tun kann damit du wieder in den Dienst kommst und auch längerfristig arbeitsfähig bleibst.
Wenn dein Arbeitgeber dich zu solch einem Gespräch einlädt solltest du auch hingehen, du kannst aber das Gespräch ohne folgen für dich ablehnen. Wenn du ablehnst kann dein AG dies so auslegen, dass du eigentlich nicht mehr gewillt bist deine Arbeit aufzunehmen.
Sollte es zu einer Kündigung ohne dem anbieten eines betrieblichen Gesundheitsmanagement kommen tut sich der AG sehr hart, wenn du es ablehnst sehr leicht.
Wende dich unbedingt an den Personalrat. Der kann zu so einem Gespräch mitgehen.
Hast du selber auch schon etwas gegen deine Depressionen unternommen? In Therapiesitzungen werden doch bestimmt Lösungen für dein Problem erarbeitet.
Gruß
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#6
Cool 

Mobbing ist im öffentl. Dienst vergleichsweise häufig anzutreffen u. dient nicht selten auch als Instrument zum Personalabbau. Betroffen sind nach meinen Beobachtungen hauptsächlich Kollegen, die aufgrund ihrer langen Amtszugehörigkeit nahezu unkündbar geworden sind, vielfach aber auch Bedienstete reiferen Altes, Beamte sowie Schwerbehinderte.
Für die Betroffenen kommt erschwerend hinzu, dass insbesondere in kleineren Behörden Personalrat u. Mobbingbeauftragte oftmals nur widerwillig Position für das Opfer einnehmen, häufig dann, wenn der Mobber gleichzeitig auch deren eigener Vorgesetzte/r ist.
Die Tatsache, dass Du hier Missstände angeprangert hast, spricht meines Erachtens aber eher für Dich. Die Aussage Deiner Vorgesetzten, dass Du Dich in Dinge einmischt, die Dich nichts angehen ist falsch, es handelt sich Deinen Schilderungen nach um Straftaten und diese hättest Du ja (evtl. anonym) auch den zuständigen Justizbehörden melden können. Der weitaus größte Teil der Bürger dürfte Dein Vorgehen also mit Sicherheit gutheißen. Interessant wäre es auch, wie die Presse derartige Dinge sieht !!!! Icon_razz
Mit 58 Jahren hast Du sicherlich keine Chancen mehr, anderswo noch eine neue Beschäftigung zu finden. Ob Du künftig ein "Sozialfall" sein wirst, kann hier im Forum nicht beurteilt werden, da man Deinen beruflichen Lebenslauf und Deine Vermögensverhältnisse nicht kennt.
Mein Vorschlag: Prüfe, ob Du wirklich ein "Sozialfall" wirst und versuche einen geeigneten Facharzt Deines Vertrauens zu finden (sofern nicht bereits vorhanden). Dein Selbstbewusstsein darf keinesfalls leiden !!!
Ebenso wichtig wäre meiner Ansicht nach eine eingehende juristische Beratung.

Ich weiß, wovon ich rede - ich war selbst lange Jahre Mobbingopfer. Icon_evil

Viel Glück

Alex
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#7

Hallo Alex, bitte schreib mir eine Pn. Danke
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