Kontrolle und Durchsetzung der Pausenzeiten
#1

Hallo,
ich bin Stellvertreter im Personalrat, mein Chef möchte, dass die Pausenzeiten auf dem Bauhof genau eingehalten werden.
D020 Das "Problem": Er will mich mit in die Kontrolle mit einbinden! Kann/ darf er das??
Dazu ist zu sagen, dass die Kollegen gerne mal die Zeiten ausdehnen und der Chef dies kaum überwachen kann.

Im voraus Danke.

Jörg M.
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#2

Hallo,
wie ich dem Text ennehmen kann (oder wie ich es vermute), sollen Sie als Personalratsmitglied die Einhaltung der Zeiten überwachen. Oder sind Sie selbst Mitarbeiter des Bauhofs?
Grundsätzlich ist erst einmal der Bauhofsleiter für die Einhaltung der Arbeitszeiten verantwortlich. ER muss also sich die Kollegen schnappen, die es mit der Einhaltung nicht so genau nehmen. Dafür ist er schließlich Leiter und wird ja auch dafür bezahlt.
Falls das nicht klappt, würde ich zuerst einmal alle Kollegen des gesamten Bauhofs über ihre Bringschuld an Arbeitsleitung bzw. Einhaltung der Arbeitszeiten in einen Gesprächsrunde erinnern. Das würde ich zwar allgemein halten, aber schon auf die Konsequenzen bei Nichteinhaltung hinweisen. Auch würde ich auf die drohende Kontrolle hinweisen.
Nicht dass man jetzt denkt, ich wäre als Personalratsmitglied gegen die Mitarbeiter, aber falls kontinuierlich die Arbeitszeiten nicht eingehalten werden (evtl mit Absicht, unabsichtlich wird ja auch kaum möglich sein), hat man als Personalrat und natürlich auch als Mitarbeiter im Falle einer Abmahnung erst einmal schlechte Karten.
Falls es nur einmal vorgekommen ist, wird sicherlich kein Chef etwas sagen, wenn sonst alles klappt.
Bei dem o.g. Gespräch des Personalrates mit den Mitarbeitern kann auch auch nachgefragt werden, ob es einen Grund gibt, dass die Mittagszeit nicht eingehalten werden kann.
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#3

Hallo,
wie oben beschrieben habe bin ich Jörg M. im Personalrat und auch Mitarbeiter des Bauhofs.
Wie schon gesagt: Ist es möglich, dass mich der Bauhofleiter mit in die Überwachung der Pausenzeiten einbindet!? Ja oder Nein bzw. gibt es eine Möglichkeit den Kopf aus die Schlinge zu ziehen? So genau kann hier keiner im Personalrat eine klare Antwort geben.
Aber trotzdem erst mal danke! ;o)

Mfg. Jörg M.
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#4

Hallo,
ich sage nein, kann er nicht.

Ich kenn die Problematik mit verlängerten Pausenzeiten. Jetzt nicht Mittag, da wir Zeiterfassung haben, aber die Brotzeit wird bei manchen etwas ausgedehnt.
Ich bin selber teilweise im Bauhof beschäftigt und Personalratsvorsitzender.
Ich geh mit gutem Beispiel voran und halte die Pausenzeiten ein. Was die anderen machen ist ihr Problem. Ich habe sie mal auf die Gefahren hingewiesen, aber dass ich mich dazu benutzen lassen würde, die Arbeit des Vorgesetzten zu machen oder meine Kollegen zu verpetzen, käme für mich nicht in Frage. Das würde ich dem Bauhofleiter auch so sagen.
Wieso kann er die Zeiten nicht überwachen? Bei uns fährt der Bauhofleiter rum und überwacht die angeordneten Arbeiten.
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#5

Zitat "...dass die Kollegen gerne mal die Zeiten ausdehnen und der Chef dies kaum überwachen kann"

Merken die Kollegen vom Bauhof eigentlich, dass sie sich selbst schaden und sich damit langfristig quasi selbst abschaffen?
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#6

Hallo, und danke erst mal für die Antworten und Meinungen zu meiner Frage.
Zur letzten Antwort: Zitat "Merken die Kollegen vom Bauhof eigentlich, dass sie sich selbst schaden..."
Da ich ja selber mit im Pausenraum sitze und die Kollegen kenne rede man natürlich auch über die Pausenzeiten, aber generell ist bei denen die von Anfang an dabei waren das "Pflicht bewusst sein" ehr mäßig bis gering! ;o)
Das es ausgenutzt wird sieht man daran das wenn der Chef da ist auch die Zeiten eingehalten werden bzw. nach einer Klaren Ansage von ihm die Dinge eine gewisse aber auch kurze Zeit wieder laufen. (Eins muss man meinem Chef lassen, alles andere läuft, er ist beliebt, aber hat deutlich zu viel um die Ohren!) Der größte Teil der Belegschaft ist zufrieden, aber wie erwähnt der "Alte Kern" der sich "unkündbar" hält und vom Personalrat auch immer wieder gedeckt und gerettet wird nutzt alles deutlich aus. Das färbt über kurz und lang immer mehr auch auf den Rest ab die sich auf Anfrage damit rausreden das es die anderen dürfen. Wie gesagt ich habe es auch schon mal angesprochen und die Folgen und Auswirkungen erklärt.
Zu Roland: Zitat "Ich geh mit gutem Beispiel voran und halte die Pausenzeiten ein!" Ersten starten bei uns Gruppen (aus Arbeitsschutztechnischen Gründen) da ist egal ob ich länger im Pausenraum sitze oder im Auto wo mich jeder gleich sieht und ich 15min oder länger auf die Kollegen warte! Oder?? :-( Das andere kennt jeder, wenn einer aus der Gruppe ausbricht... der ist der Außenseiter der Ansch...r wenn Informationen egal welcher Art nach außen dringen!?
Ohne jede Frage Roland ist das Verhalten vorbildlich, aber auf "meinem" Bauhof nicht übertragbar. Und wie gesagt ich bin im Personalrat, sprich die Kollegen sind ausschlaggebend auch wenn die Dienstanweisung und der Chef Recht haben! :-(
Mein Problem ich stehe zwischen den Fronten und bringe die alte Belegschaft nicht zum Umdenken.
Da wir nicht der einzigste Bauhof mit solchen Problemen sind wäre mal schön zu wissen wir ihr wie bei euch mit solchen Mitarbeiten umgegangen wird. (geredet wurde ohne Ende, wichtig immer aus Personalrat politischer Sicht) Danke
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#7

S10347
Wenn du eine besondere Stellung im Bauhof hast - also Stellv. Leitung oder so, dann kann dich der Chef sicher zur Überwachung heranziehen. Aber bloß weil du Personalrat bist - deswegen nicht - mit einer Tendenz zu: Gerade deshalb garantiert nicht. Dann soll er einen anderen damit beauftragen - es hört sich ein bisschen so an, als wolle man dich instrumentalisieren oder diffamieren. Icon_evil
gruß pumukel
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#8

Ich sehe da wenig Möglichkeiten die Leute zum umdenken zu bringen.
Wir hatten vor zwei Jahren folgende Situation:
Um zehn vor neun wurde auf der Baustelle zusammengepackt und in den Betriebshof zur Pause gefahren. Danach wieder zur Baustelle. Somit haben die Beschäftigten mind. eine halbe Stunde nichts gearbeitet. Es kam wie es kommen musste, irgend jemanden hat das nicht gefallen und der Dienststelle mitgeteilt. Die Pause wurde von heut auf morgen abgeschafft.
Der Personalrat konnte das Ruder wieder herumreißen in dem wir argumentierten, dass im Rathaus auch manche länger in der Pause sitzen. Da der Bürgermeister im Rathaus die Pause nicht abschaffen wollte, kam es zum Kompromiss. Jeder darf sich an dem Ort wo er gerade arbeitet hinsetzen und etwas trinken und essen. Es darf jedoch nicht mehr extra in den Betriebshof gefahren werden.
Mittlerweile hat es sich jedoch wieder eingebürgert, dass ein Großteil wieder in den Betriebshof fährt. Ich habe meine Kollegen gewarnt, dass mit dem Verhalten die Pause früher oder später wieder abgeschafft wird.
Mehr kann ich als Personalrat nicht tun. Aus Personalrat politischer Sicht sehe ich es so, dass du deine Kollegen auf Gefahren wie z.B. arbeitsrechtliche Maßnahmen bei nichtbefolgen von Anweisungen des Vorgesetzten oder das die Pause ja jederzeit abgeschafft werden kann, hinweisen sollst/ musst. Du stehst zu deinen Kollegen und setzt dich für ihre Belange ein und läßt dich nicht von Vorgesetzten für irgendwelche Überwachungen benutzen. So bin ich als Bauhofbeschäftigter seit über zehn Jahren in den Personalrat gewählt worden.
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#9

Hallo Roland,
du hast die Situation gut beschrieben, bei uns ist es noch etwas "extremer", 10min früher los wäre das noch geringste!
Abschaffen kann und hat noch keiner die Pause, aber die genannten Probleme sind bzw. werden kommen!

Und Chefchen wird reagieren!

In wieweit er meine Person einsetzt?? Aber danke für die Antworten.

Mfg. Jörg M.
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