Controlling
#1

Hallo zusammen,

ich bin Kämmerer einer kreisangehörigen Gemeinde in NRW mit ca. 12.000 Einwohnern und habe mir für 2010/2011 als Ziel den Aufbau eines Controllings gesetzt.
Das NKF wurde zum 01.01.2009 eingeführt. Produktziele und Kennzahlen wurden bisher noch nicht flächendeckend im Haushalt abgebildet.
Ich würde mich über alle Informationen und über mögliche Ansprechpartner in anderen Kommunen ähnlicher Größenordnung freuen, die mir mit Tips und Ratschlägen weiterhelfen können.

M.f.G. Udo v.Ki.
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#2

Hallo,

ich arbeite in einer 15.000-EW-Kommune.

Wir haben flächendeckend Kennzahlen eingeführt. Als Software setzen wir Profis ein (www.profisonline.de). Die Entwicklung der Budgets (konsumtive / investive Mittel) und der Kennzahlen wird von den Verantwortlichen quartalsweise berichtet.

Selbsteinschätzung: Die Budgetkontrolle funktioniert gut, ist allerdings zu kleinteilig. Auch Kennzahlen wurden zu viele gebildet (ca. 200). Es fehlt an einer strategischen Steuerung. Für die Kennzahlen interessieren sich Verwaltungsspitze und Rat praktisch nicht, was offensichtlich wurde, als versehentlich falsche Zahlen abgedruckt wurden, dies aber niemandem auffiel. Man hat den Eindruck, dass die meisten Kennzahlen nur als Selbstzweck gepflegt werden.

Mein Tipp: Auf das Wesentliche konzentrieren, auch das Controlling muss effizient sein. Budgetkontrolle ist elementar, daher quartalsweise Abweichungsprognosen geben lassen, aber nur in Summe, nicht auf die einzelnen Konten bezogen (Ausnahme: größere Investitionen). Nur wenige, wirklich steuerungsrelevante Kennzahlen bilden (ca. 20). Die Software Profis ist vermutlich überdimensioniert.

Viel Erfolg !
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#3

Als Berater beschäftige ich mich nun schon ein paar Jahre mit NKF und Zielen und Kennzahlen. Festzustellen ist, dass ohne einen strategischen Hintergrund (Was wollen wir in den nächsten Jahren erreichen? Was ist der Idealzustand in unserer Kommune?) keine steuerungsrelevanten Ziele und Kennzahlen gebildet werden können. Wenn Sie gebildet werden, erfolgt dies meist planlos und es entstehen Datenfriedhöfe, deren Pflege viel Zeit und Ressourcen kostet, aber niemanden wirklich interessieren. Neben der Verwaltungsführung ist auch die Politik gefordert eine Vision oder Leitbild zu verfassen und daraus strategische Ziele abzuleiten.

Weniger ist mehr. Die vorgenannten 20 Kennzahlen kann ich nur unterstreichen. Ich habe ein Konzept für ein Kommunales StrategieManagement entwickelt und stelle es bei Interesse gerne einmal vor. Eine kurze Nachricht genügt. Wegen des Umfangs und Erklärungsbedarfs ist es hier leider nicht möglich.
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#4

Interessant wäre mal zu erfahren, ob und wie dieses Instrument in den Behörden eingesetzt wird und wie IHR dies wahrnehmt.

Ich bin selber vor 4 Jahren mit Tatendrang in den Bereich Controlling einer großen Bundesbehörde (Organsationsmäßig auch ausgewiesen) gewechselt.

Als langjähriger Angehöriger des öffentlichen Dienstes weiß ich natürlich, das Controlling ein schlechtes Image hat und gerne instrumentalisiert wird.

Ich darf sagen, das uns gegenüber (in anderen regionalen Dienststellen funktioniert das Besser) trotz mit Herzblut betriebenen Einsatz bestenfalls kaum mehr als ein höflicher Respekt gezollt wird, in der Sache jedoch jeglicher Ansatz geblockt wird.

Obwohl Regierungsauftrag, agiert selbst die Dienststellenführung sehr zurückhaltend.

Problematisch ist sicher, das mit der Implementierung des aus der freien Wirtschaft stammenden Instruments nicht ausreichend die behördeneigenen Eigenheiten berücksichtigt wurden.

Gruss
Peter Bartholomäus

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#5

Ich sehe ein Controlling immer eng verbunden mit einer Kosten-Leistungsrechnung (KLR), da hakt es aber bei den meisten Kommunen.

Maik
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#6

Ich stimme @maikom uneingeschränkt zu. Controlling ist nur mit einer vernünftigen KLR möglich. Und genau diesen Punkt spreche ich uns (den meisten Kommunen) ab. Das Problem ist einfach die fehlende Arbeitszeit. Da kann ich noch tausende von Beratungsleistungen und Seminare besuchen, wenn für die Umsetzung keine ausreichende Zeit zur Verfügung steht bringt´s einfach nix.

Gruß aus der Lüneburger Heide
Michael
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