Chef verweigert Home-Office
#1

Guten Abend,

ich muss leider einige Dinge hier loswerden. Ich arbeite in einer Behörde. Mein Chef ist im Personalrat, warum, versteh ich nicht.

Ich habe einen Home-Office Antrag gestellt, da mehr als 80% der Mitarbeiter von daheim aus arbeiten.
Danach wurde ich zu meinem Chef beordert und er fühlte sich überrumpelt und sagte mir, Home-Office geht in unserem Bereich nicht. Als ich wissen wollte warum, kam nur ein „weil es so ist, dass musst du akzeptieren“. 
Daraufhin sagte er mir noch: „ich verstehe nicht, warum du aus deiner Elternzeit zurückgekehrt bist, wenn du lieber von daheim aus arbeiten möchtest, denn dies stört ja deine Work-Life-Balance.“
Ich war so schockiert und antwortete darauf, dass ich das nicht verstehe. Natürlich bin ich zurückgekommen, denn ich habe mich auf meine Arbeit gefreut. By the way ich hatte nur um 1-2 Tage Home-Office gebeten. Nun ist es so, mein Chef sitzt im PR und ist mit denen allen auch privat dicke. Da mein Chef im Haus sehr gut vernetzt ist, bin ich verzweifelt.
Wir haben bei uns eine Person, welche mit Sonderaufgaben betreut ist und mit der ich vor meiner Elternzeit immer wieder zusammen gearbeitet hatte. Von dieser Person weiß ich, dass er fast nur von daheim aus arbeitet. Ich fragte daher, ob es möglich wäre, dass ich dieser Person zuarbeite, da ich mich beruflich gerne weiterentwickeln möchte. Daraufhin kam ernsthaft, dass er nicht glaubt, dass ich höherwertige Tätigkeiten ausüben könnte. Da meine Arbeit schlechter als die von den Neuen sei.
Ich bat um eine schriftliche Ablehnung meines Antrages, diese verweigerte er mir.
Habt ihr eine Idee?
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#2

Wie sind den die Regelungen zum Homeoffice in der Behörde? Um was für einen Arbeitsbereich geht es?
Neben Personalrat ist ggf. ja auch das Personalreferat oder die Gleichstellungsbeauftrage ein Anlaufpunkt.

"Ich bat um eine schriftliche Ablehnung meines Antrages, diese verweigerte er mir."
Es geht um den für Homeoffice?
Gibt es dazu Regelungen? Grundsätzlich würde ich Anträge dazu beim Personalreferat stellen.

"Ich fragte daher, ob es möglich wäre, dass ich dieser Person zuarbeite, da ich mich beruflich gerne weiterentwickeln möchte."
In dieser Frage ist der Arbeitgeber frei wem er solche Aufgaben überträgt.
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#3

Home-Office wird ermöglicht, wenn es möglich ist. In meinem Fall möchte der Chef es nicht, da er die Kontrolle nicht verlieren möchte. 

Mein Chef behandelt mich seit meiner Rückkehr nicht wie vorher. Davor wurde ich viel gefördert und habe ich verschiedenen Bereichen gearbeitet. 

Ich bedanke mich für Ihre Antwort und werde mich beim Gleichstellungsbeauftragten erkundigen!
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#4

Hallo,

was heißt "Chef"? Mal etwas aus dem Mitbestimmungsgesetz Schleswig-Holstein:

Nicht wählbar für die Personalräte ihrer Dienststellen sind die Dienststellenleitung, die sie ständig Vertretenden sowie Beschäftigte, die zu Einstellungen, Entlassungen oder sonstigen Entscheidungen, die den Status der Beschäftigten verändern, befugt sind. Das gleiche gilt für Beschäftigte, die zu einer anderen Dienststelle abgeordnet sind und in der bisherigen Dienststelle keinen Dienst leisten, sobald die Abordnung länger als drei Monate.

Das dürfte in den Kommunen nicht anders sein. 

Richtige Vorgehensweise:

1) schriftlichen Antrag auf HomeOffice Genehmigung stellen
2) Vorgesetzter (nicht irgend ein "Chef") befürwortet den Antrag -> alles ok
3) Vorgesetzter lehnt den Antrag ab -> der Antrag wird mit der schriftlichen (!) Stellungnahme an den Personalrat übersandt. Der PR wird sich in der Regel mit beiden Parteien in Verbindung setzen. Dann Zustimmung des PR -> alles gut. 

Hier ist beispielhaft das weitere Vorgehen beschrieben: 
https://www.bund-verlag.de/personalrat/p...nverfahren

Also, nix is mit "Chef hat abgelehnt". Da kennen wohl der Themenverfasser und der "Chef" ihre Rechten und Pflichten nicht.

Viele Grüße

Andreas
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