Arbeitsplatzphobie
#1

Hallo @all,

wegen massiver Arbeitsplatzprobleme (Bossing durch den obersten Chef und den unmittelbaren Vorgesetzten) bin ich bereits seit Anfang Februar dienstunfähig erkrankt. Während dieser Zeit war ich auch fast 14 Wochen in einer stationären Behandlung in einer Akut-Fachklinik. Dabei ging es mir zum Ende des stationären Aufenthalts hin erstaunlicherweise immer schlechter als besser.

Nach der stationären Behandlung sollte ich wieder an den alten Arbeitsplatz zurück, was mir jedoch unmöglich war. Nur der Gedanke an den Arbeitsplatz ruft in mir Panikattacken und somatische Beschwerden hervor. Nach dem wie dort mit mir umgegangen wurde ist das auch kein Wunder.

Mir wird eigentlich zwischenzeitlich immer klarer, dass es sich dabei um eine Arbeitsplatzphobie handelt, wobei dieses Krankheitsbild nicht als eigenständige Krankheit von den Krankenkassen anerkannt wird.

Auch habe ich das Gefühl von meinem behandelnden Nervenarzt/Psychiater damit nicht wirklich ernst genommen zu werden. Auch wegen der stationären Behandlung war dies offensichtlich so nicht erkannt worden.

Was kann ich nur tun? Wie geht es nur weiter bei mir?
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#2

Hallo Kollege!

Ich habe durchaus Verständnis für Dein Problem. Und logo würde es mich auch freuen, wenn sich Dein Gesundheitszustand nachhaltig verbessern würde. Zumindest hast Du als Beamter hier Vorteile gegenüber Beschäftigten. Krankmachen geht "fast" auf ewig und die volle Kohle läuft weiter. Passiert dir sowas als armes Beschäftigtenschwein in den unteren Entgeltgruppen, hast du die Arschkarte aber voll gezogen. Lohnfortzahlung gibt's nur für paar Wochen, dann hockste auf Krankengeld und auch das gibt es nur befristet. Der Boss besorgt sich ne "negative Gesundheitsprognose" und man fliegt raus, auch als langjährig brav dienender Depp, der noch zu BAT-Zeiten anfing zu jobben und quasi als "unkündbar" lief. Deshalb mein Lieber, sieh nicht ganz so schwarz. Es gibt ärmere Schweine im Öffentlichen Dienst.

Glück auf:-) Haegar
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#3

Hallo,

ja Du hast recht, ich habe wirklich noch grosses Glück Beamter zu sein. Insofern ist es wirklich ein "Jammern" auf hohem Niveau.

Trotzdem geht es mir damit alles andere als gut und ich wäre wirklich froh, nicht in dieser besch... Situation zu sein.

Wenn nur diese verdammte Angst nicht wäre. Aber wenn man so unmenschlich behandelt worden ist verursacht das eben ganz tiefe Verletzungen.
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#4

Hallo Kollege,

Mobbing & Bossing ist gerade bei uns im öffentlichen Dienst zu einer richtigen Plage geworden. Da unsere Arbeitsplätze vergleichsweise realtiv sicher sind, haben Dienstherrn oft keine andere Möglichkeit, entbehrlich gewordene, oder zu kritische Mitarbeiter loszuwerden. Man versucht nun, auf diese Weise seine Leute zur Aufgabe zu bewegen. Ich war selbst ca. 10 Jahre solchen Schikanen ausgesetzt. Irgendwann hatte ich dann eine schwere Auseinandersetzung mit meinem obersten Chef und die Wahrheit kam dadurch endlich an das Tageslicht. Zittrig und mit hochroten Kopf schrie er mich an, dass man schon seit Jahren verzweifelt versuche, mich in die Frühpensionierung zu schicken, aber es einfach nicht geschafft habe. Man hätte nicht gedacht, dass ich unter diesen Arbeitsbedingungen so lange durchhalten konnte.
Ich hätte nie geglaubt, dass sich gebildete Menschen (Akademiker, Jurist) auf ein derartiges, niedriges Niveau herablassen - und dies in einer kulturell und wirtschaftlich sehr hochstehenden Nation. Aber die deutsche Geschichte bietet da leider noch erheblich schlimmere Beispiele. Um die Zukunft meiner Kinder mache ich mir da jedenfalls ernsthaft Sorgen.

Ich kann dir nur raten, mit aller Kraft aus diesem Betrieb herauszukommen, Wichtig sind Ärzte, die deine Situation voll und ganz verstehen. Notfalls Mediziner aus einer anderen Gegend aufsuchen. Empfehlenswert auch die Mobbingberatung bzw. Fachanwälte für Beamtenrecht.

Ich wünsche dir viel Glück - werde wieder gesund !!!
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#5

Hallo Leute! Ich kann da dem Kollegen (Beitrag Nr. 3) nur zustimmen. Genau auf der Welle wird gefahren, um das lästige Humankapital loszuwerden. Ist die neue Masche. Was umso krasser ist, die Bosse halten sich selbst nicht mehr an geltendes Recht. Sie nutzen alle Annehmlichkeiten zwar für sich aus, gestehen sie aber dem Fußvolk nicht mehr zu. Sozialen Unfrieden schaffen, könnte man es nennen. Alles ist gut, was Leute zermürbt. Aber die Kolleginnen und Kollegen mit Arbeitsverträgen sind da ganz beschissen dran. Die dürfen nicht krank werden und/oder müssen Nerven in der Dicke von Stahlseilen einer Gondelbahn haben. Es werden noch härtere Zeiten auf uns alle zukommen. Davon könnt Ihr ausgehen. Gute Besserung, vielleicht funktioniert es mit einem Wechsel zu einem anderen Dienstherrn. Den Mobber selbst kann man in der Regel nicht schassen. Glück aufIcon_lol
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#6

Entschuldigung, ich habe mich verschrieben...Beitrag-Nr. 4 meinte ich, natürlich....
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#7

Hallo @all,

über einige fundierte Antworten auf meinen Beitrag hätte ich mich wirklich sehr gefreut. Diese sind allerdings leider gänzlich ausgeblieben und ich frage mich: Habe ich denn etwas falsch gemacht?

Ein erfahrener Psychologe, bei dem ich heute endlich einen Termin hatte, meinte, ich müsse wieder an diesen Arbeitsplatz zurück daran führe für ihn kein Weg vorbei. Eine Frühpensionierung käme in meinem Fall keinesfalls in Betracht. Mein Dienstherr bräuchte mich ja auch, ob er mich nun mag oder nicht.

Genau dies bezweifle ich aber erheblich, nachdem ich ja mit Schimpf und Schande vom obersten Chef in die Wüste geschickt wurde. Auch während des Klinikaufenthalts hat mein direkter Vorgesetzter - wie mir bekannt wurde - öfters in der Klinik angerufen und dabei wohl bekräftigt, dass sie mich möglichst blad wieder zurückhaben wollen. Ich kann dies vor dem Hintergrund der Geschehnisse jedoch überhaupt nicht verstehen und sehe das lediglich als fadenscheiniges Manöver mich wieder in die Finger zu bekommen und mich dann ganz fertigmachen zu können.

Die Kraft gegen dieses Mobbing anzukämpfen habe ich leider nicht mehr, da ich schon zu oft in meinem Leben gekämpft habe. Und da viele Jäger bekanntlich des Hasen Tod sind, besonders wenn der Hase, so wie ich, bereits erheblich verletzt ist.

Wenn ich nur daran denke, dorthin wieder zurück zu müssen, bekomme ich sofort Angst- und Panikattaken und auch alle möglichen psychosomatischen Beschwerden. Ich kann leider überhaupt nichts dagegen tun. Vertrauen habe ich zu diesen Menschen jedenfalls keines mehr - ich kann und will mich auch nie wieder so verletzen lassen.

Warum nur will man mich ins Verderben schicken und verkauft mir dies noch so, als tue man mir damit auch noch einen großen Gefallen? Diese Leute haben doch von Mobbing offensichtlich keine Ahnung, auch wenn sie schon viele Fachaufsätze darüber geschrieben haben. Oder wollen sie es nur nicht wahrhaben, was dies in den Menschen auslöst?

Vielleicht wäre eine Rückkehr unter bestimmten Bedingungen noch am ehesten vorstellbar. Dafür wäre jedoch zunächst eine wirklich ehrlich gemeinte Entschuldigung durch den obersten Chef fällig. Dies wird jedoch keinesfalls geschehen. Sie wäre jedoch unabdingbare Voraussetzung für eine weitere Zusammenarbeit aus meiner Sicht.

Für Eure Hilfe und Unterstützung wäre ich Euch sehr dankbar. Wie schätzt Ihr das ein?
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