Amtsleitung und Parteimitgliedschaft
#1

Eine Frage: Muss ich als Amtsleitung meinem Vorgesetzten melden, wenn ich mich in einem Ortsverein in einer demokratischen Partei engagiere und/oder mich für den Kreisvorstand aufstellen lasse? 
Der Hintergrund ist, dass mein Vorgesetzter es jedes Mal ganz genau wissen möchte, wenn ich dienstlich in meiner Arbeitszeit in Kontakt mit der Politik komme (die mich öfters mal anruft). Ich musste schon Verweise hinnehmen, weil ich von politischen Vertretern kontaktiert wurde, ohne dass ich dies in irgendeiner Weise forciert hätte. Auch hat mein Vorgesetzter es schon geschafft, mich aus einer politischen Funktion zu drängen, für die man mich zur Wahl aufgestellt hatte (ich wäre garantiert gewählt worden) und die ich in meiner Freizeit bekleidet hätte. Auf Bestreben und Wunsch meines Vorgesetzten wurde eine Nominierung meiner Person für eine bestimmte Funktion (Ehrenamt, das ich gerne gemacht hätte) wieder zurückgenommen, da die demokratische politsche Partei, die mich für die Funktion nominiert hatte (nicht meine Partei), sich nicht mit politisch mit meinem Vorgesetzten anlegen wollte. Sie hätten mich trotz anderer Parteizugehörigkeit gerne in der Funktion gehabt, aber noch wichtiger war es, es sich nicht mit meinem Vorgesetzten zu verderben. 
Hat mein Vorgesetzter auch ein Recht, mich in meiner Freizeit zu kontrollieren, wenn ich im Orts- oder Kreisvorstand einer demokratischen Partei im gleichen Ort aktiv bin? Oder ist das mein Privatleben? Ich finde eigentlich, dass es ihn nichts angeht, was ich in meiner Freizeit mache, möchte nach den bisherigen Vorfällen nichts riskieren. 
Ich bin nicht verbeamtet und freue mich über Antworten.
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#2

Nein, Du musst das nicht melden. Es gibt keine entsprechende Verpflichtung. Selbst Beamte müssen dies nicht melden.

Dein Vorgesetzter leidet offenbar an Profilneurose. Ich hatte auch schon mehrmals Vorgesetzte, die mir nicht das Schwarze unter den Fingernägeln gegönnt haben. Kein schönes Arbeiten...
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#3

Das muss man jetzt aber schon ein wenig differenzieren.

Gerade als Amtsleiter muss man penibel darauf achten, dienstliche Funktion und politisches Amt strikt zu trennen. Jeder, der mit dir zu tun hat, muss jederzeit klar wissen, ob er mit dem Amtsleiter X oder dem Parteifunktionär X spricht. Und gerade jemand, der dienstlich mit politischen Fragen zu tun hat, kann da (ggf. sogar unbewusst) in einen Zielkonflikt geraten, und zwar sowohl im Dienst wie auch in seiner Partei. Beispiel: Deine Partei, die du ja als Ortsvereinsvorsitzender vertrittst, ist strikt gegen ein Projekt, das du als Amtsleiter durchführen sollst.

Außerdem muss strikt gerade auch nach außen der Anschein vermieden werden, dass die eine Funktion Einfluss auf die andere hat. Ich fände es beispielsweise hoch problematisch, wenn der Ortsvereinsvorsitzende der AfD gleichzeitig Leiter der Ausländerbehörde wäre; der Sachbearbeiter im Meldeamt z. B. ist da sicher "freier" in seiner politischen Betätigung.
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