Als Quereinsteiger in die Verwaltung?
#16

Stellen für den mittleren Dienst bzw. Verwaltungsfachangestellte gibt es in B-W gerade wie Sand am mehr. Also wer diese qualifikationen hat und nach B-W siedeln möchte, nur zu.
Zum Thema interessante herausfordernde Aufgaben, nein das gibt es im ÖD auf dieser qualifikationsstufe nicht wirlich. Man hat kaum Veranwortung und erledigt nur Zuarbeiten für die Amtsleiter. Entscheidungen darf man auch kaum treffen.
Da ist der Verantwortungsbereich in der freien Wirtschaft deutlich größer und man hat mehr Gestalltungsmöglichkeit obwohl man keinen Bachelor oder Diplom hat. Wenn man zufrieden ist, dass man fast nur das gleiche macht und der Amtsleiter alle Entscheidungen trifft, dann ist man richtig. Wer gerne selbst gestalltet sollte in der freien Wirtschaft bleiben.
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#17

Auch bei uns sehe ich in den Tageszeitungen häufig Stellen, in denen nach VfA gesucht wird, die wenigsten davon für Flüchtlinge und E5, meistens sind es E6-Stellen, manchmal auch E8.

Zum Thema, es gäbe kaum interessante Aufgaben: Hängt von der Person ab, denke ich. Ich habe eine E8-Stelle, bearbeite Gewerbesteuer, Umsatzsteuer und Grundsteuer und finde das durchaus interessant und spannend. Und ja, es ist auch herausfordernd, schließlich wird man regelmäßig vom Finanzamt geprüft. Weiterhin war ich auf Stellen eingesetzt, die mit Vergabe zu tun hatten, auch das war nie langweilig. Es kommt eben auch immer darauf an, was man persönlich gern bearbeitet, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass jemand wirklich gar nichts im öD interessant findet.
Da es hier ursprünglich um Quereinsteiger ging, bei uns sind diverse Steuerfachangestellte, Sparkassenleute, Bürokauflaute, ReNo-Gehilfen etc. angestellt, teilweise Vorzimmer, teilweise normale Sachbearbeitung, die eigentlich VfA-Ausbildung erfordert. Nichts ist unmöglich Smile Übrigens bin ich nur auf meiner jetzigen Stelle, weil ich nebenbei samstags zur Schule gegangen bin und meinen Betriebswirt gemacht hab. Deshalb rate ich dazu, auch selbst mal was zu tun, statt zu sagen "ohne AG kommt man ja nicht weiter".
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#18

(26.01.2017, 17:11)Gast schrieb:  Auch bei uns sehe ich in den Tageszeitungen häufig Stellen, in denen nach VfA gesucht wird, die wenigsten davon für Flüchtlinge und E5, meistens sind es E6-Stellen, manchmal auch E8.


Da es hier ursprünglich um Quereinsteiger ging, bei uns sind diverse Steuerfachangestellte, Sparkassenleute, Bürokauflaute, ReNo-Gehilfen etc. angestellt, teilweise Vorzimmer, teilweise normale Sachbearbeitung, die eigentlich VfA-Ausbildung erfordert. Nichts ist unmöglich Smile Übrigens bin ich nur auf meiner jetzigen Stelle, weil ich nebenbei samstags zur Schule gegangen bin und meinen Betriebswirt gemacht hab. Deshalb rate ich dazu, auch selbst mal was zu tun, statt zu sagen "ohne AG kommt man ja nicht weiter".

Quereinsteiger nimmt man zwar wie Bürokaufleute, aber bei uns werden die niedriger eingruppiert, auf viele Stellen über E6 hinaus nie raufgelassen, weil ja der Quali I fehlt....


und der Betriebswirt reicht gerade für E8 ? Der ist nie gleichgestellt mit dem AL II und hat kaum Chancen, mal mehr zu bekommen... zudem fehlen Fortbildungsangebote für die mittlere Ebene, die zeitgleich bei vielen Behörden wegrationalisiert wird..
also eine FoBi die einem am Arbeitsmarkt gehaltsmäßiig nichts bringt, also erkennt der ÖD die faktisch nicht als weiterführend an, genau wie die gehaltliche Gleichstellung fehlt, wie sie im DQR/EQR aber vorgesehen ist = gleiche Stufe mit Bachelor. Fachwirt...
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#19

Wir haben Leute auf E8-Stellen, die gelernte Bürokaufleute sind, und wir haben Leute, die überhaupt keine Verwaltungsausbildung haben, die sind in E9 aufwärts. Die haben dann z.B. mal den Finanzbuchalter oder Bilanzbuchhalter bei der VGH oder IHK gemacht und solche Dinge.
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#20

Nicht in allen Bundesländern gibt es die Prüfungspflicht.
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#21

Vor allem wenn man nicht so motiviert ist und sich gut den Umständen von schlechter Führung anpassen kann, dann ist es im öffentlichen Dienst nicht schlecht. Jammern auf hohem Niveau wird von denen praktiziert, die noch nie in der Industrie tätig waren. Ich kenne beides, bei der Industrie wird das verlangt worauf man bei ÖD gerne verzichtet.
Als ich anfing, wurden von mir Verbesserungsvorschläge gemacht usw., damals sagte der Personalchef, mein liebes Fräulein, so etwas wird hier nicht gebraucht, dann gehen sie mal lieber in die Industrie. Veränderungen will hier keiner. Ich denke die Witze die über Verwaltung/Beamtentum usw. erzählt werden, haben ne Menge mit der Wahrheit zu tun. Ein junger Mensch mit sehr gutem Abi, sollte von meiner Sicht nie in den ÖD. Ich bin glücklich, dass sich meine Söhne für ein Studium entschieden haben.
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#22

(11.02.2017, 09:41)Gast schrieb:  Vor allem wenn man nicht so motiviert ist und sich gut den Umständen von schlechter Führung anpassen kann, dann ist es im öffentlichen Dienst nicht schlecht. Jammern auf hohem Niveau wird von denen praktiziert, die noch nie in der Industrie tätig waren. Ich kenne beides, bei der Industrie wird das verlangt worauf man bei ÖD gerne verzichtet.
Als ich anfing, wurden von mir Verbesserungsvorschläge gemacht usw., damals sagte der Personalchef, mein liebes Fräulein, so etwas wird hier nicht gebraucht, dann gehen sie mal lieber in die Industrie. Veränderungen will hier keiner. Ich denke die Witze die über Verwaltung/Beamtentum usw. erzählt werden, haben ne Menge mit der Wahrheit zu tun. Ein junger Mensch mit sehr gutem Abi, sollte von meiner Sicht nie in den ÖD. Ich bin glücklich, dass sich meine Söhne für ein Studium entschieden haben.

Da gebe ich dir 100 % recht. Aus den gleichen Gründen habe ich meinen beiden Kindern, beide machen derzeit Abitur, von der öffentlichen Verwaltung abgeraten.
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#23

Teilweise ist das, was hier geschrieben wird sehr übertrieben. Ich kenne viele, die nach dem Studium (sowohl Bachelor als auch Master) in den öffentlichen Dienst gewechselt haben. Die Rahmenbedingungen sind gut und der Druck hält sich - verglichen mit der freien Wirtschaft - doch sehr in Grenzen.

Es ist aber falsch, dass man im öD nichts "reißen" kann. Dies würde der Motivation natürlich unheimlich schaden. Ich halte das starre Festhalten an gewachsenen Prozessen eher für eine Ausnahme als für eine Regel.
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#24

Ich bin auch Quereinsteiger im öffentlichen Dienst (Gemeinde). Gibt es denn Möglichkeiten bestimmte Module bzw Hintergrundwissen zu bekommen? Ich wohne in NIedersachsen.
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#25

Hallo. Ich liebe den öffentlichen Dienst Wink ! Ich komme aus der freien Wirtschaft . Die private Lebensqualität profitiert extrem von einem entspannten Job. Man kann sich auf das Wesentliche konzentrieren ! Glücklich sein Wink
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#26

(19.03.2019, 04:14)Gast schrieb:  Hallo. Ich liebe den öffentlichen Dienst Wink ! Ich komme aus der freien Wirtschaft . Die private Lebensqualität profitiert extrem von einem entspannten Job. Man kann sich auf das Wesentliche konzentrieren ! Glücklich sein Wink

In welchem Bereich des öffentlichen Dienstes bist Du denn jetzt tätig? Und wo hast Du zuvor in der Wirtschaft gearbeitet? Von einem "entspannten Job" können nach meiner Einschätzung nur wenige Mitarbeiter im öffentlichen Dienst berichten.
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#27

Ich komme aus dem Vertrieb der freien Wirtschaft. Ich denke 99% aller Mitarbeiter haben einen entspannten Job, aber wissen es nicht zu schätzen bzw. sind nicht ehrlich genug es zuzugeben ! Ich habe in den letzten Jahren in 2 Kommunalverwaltungen gearbeitet.
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#28

Ich kann das auch nur bestätigen, ich komme aus der freien Wirtschaft und bin in den gehobenen Dienst des ÖD gewechselt, allerdings mit abgeschlossenem Studium. Natürlich laufen hier ein paar Sachen etwas starrer ( z.B. EDV und Organisation) als man das aus der Industrie gewöhnt ist aber die Familienfreundlichkeit ist nicht zu toppen. Die Lebensqualität hat für mich persönlich sehr zugenommen. Natürlich habe ich trotz entsprechender Eingruppierung Einkommensverluste aber wenn man die in die Relation zu den vorher tatsächlich geleisteten Stunden setzt, sieht die Sache schon deutlich anders aus. Und meine Position hat einen entsprechenden Kompetenzrahmen, in welchem ich mehr oder weniger entscheidungsbefugt bin und ist relativ vielfältig, da ich eben auch zum Teil im Außendienst bin. Es ist für jeden eine individuelle Entscheidung aber ich bin bislang davon überzeugt, dass der Wechsel eine meiner besseren Entscheidungen war ; ).
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#29

Ich liebe auch den öffentlichen Dienst. Ich habe vorher 12 Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet und etwas familienfreundlicheres gibt es nicht. Der Stundenlohn ist Top, ich arbeite wirklich nur 39 Stunden und als Architektin sind die Aufgaben auch sehr interessant. Und bei den größeren Kommunen sind die Aufstiegschancen gerade auch sehr gut. Ich habe gerade von EG 11 in den höheren Dienst auf EG 13 gewechselt. Muss zwar jetzt eine Modulare Qualifikation machen, aber auch die Inhalte finde ich interessant.
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#30

Hallo zusammen.......

Also ich bin seit 38 Jahren im öffentlichen Dienst, würde es aber nie wieder machen....und wenn dann nur den gehobenen Dienst.....alles drunter nie wieder.
In den 38 Jahren habe ich schon sehr viel erlebt.
Als Angestellter kommst du nicht wirklich hoch.....du sitzt dann ewig auf z.b einer eG 5 -6-7......und kommst nicht weiter.
Und wenn du dann noch eine Familie oder Eigentum erschaffen willst......das ist kaum alleine möglich.

Vg
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