Wie ist das Arbeiten in der Wohngeldstelle?
#1

Hallo an alle Mitlesenden,

ich habe mich als Quereinsteiger für die Wohngeldstelle beworben und auch eine Zusage bekommen.

Meine Fragen: Wie abwechslungsreich ist die Tätigkeit, und wie hoch ist der Bürgerkontakt?

Eine reine Verwaltungstätigkeit mit wenig Bürgerkontakt wäre für mich langweilig.

Vielleicht kann ja jemand aus dem Bereich, was zur Tätigkeit sagen.

Vielen Dank Andreas
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#2

Wohngeldstelle? Bürgerkontakt? Den werden Sie haben! Viel Spaß.
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#3

Das lässt sich so pauschal nicht beantworten und hängt auch davon ab, ob es sich um die Wohngeldstelle einer Stadt oder eines Landkreises handelt.

Im letzteren Fall beschränkt sich der Kundenkontakt im Wesentlichen auf Telefon und Mail; wer 30 Kilometer von der Wohngeldstelle entfernt wohnt, geht da eher nicht persönlich hin. Bei dem für unsere Gemeinde zuständigen LRA sind Vorsprachen prinzipiell nur mit Termin möglich und einen Termin bekommt man nur, wenn es einen zwingenden Grund für persönliches Erscheinen gibt. Die Antragstellung an sich erfolgt über die Gemeinden.

Als "abwechslungsreich" würde ich die Tätigkeit eher nicht betrachten. Der Ablauf ist immer der gleiche und die meiste Zeit verbringst du damit, fehlenden Nachweisen hinterherzurennen...
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#4

(05.05.2023, 00:19)Gast schrieb:  Wohngeldstelle? Bürgerkontakt? Den werden Sie haben! Viel Spaß.
Ok....das liest sich ernüchternd:-) Aber ich bin, um jeden Tipp dankbar.
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#5

Vielen Dank für die sehr differenzierte Antwort. Hilft mir sehr weiter.

Ich möchte mich beruflich verändern, und da ich eine kaufmännische Ausbildung habe mit viel Kundenkontakt wurde ich zum Gespräch eingeladen, und habe die Zusage bekommen.
Nie hätte ich damit gerechnet, überhaupt eine Einladung/Chance zu bekommen-Alter: Quereinsteiger. Und doch kam die Zusage nach drei Tagen (!).
Nun mein Dilemma.
Ich bin  ein sehr kommunikativer Mensch, und brauche den Kontakt zu Menschen vor ALLEM zu Kollegen. Einfach vor mich hin arbeiten, da wäre ich fehl am Platz.
War dann in der Wohngeldstelle einer Großstadt. Drei Mal einige verwaiste Büros: wohl wegen Home-Office. Auch da sind es um die 20 Stunden Sprechzeit in der Woche.
Und nur mit Termin. Und war etwas ernüchternd. Klar es sollte nicht so sein wie im Bürgerbüro. 

"Als "abwechslungsreich" würde ich die Tätigkeit eher nicht betrachten. Der Ablauf ist immer der gleiche und die meiste Zeit verbringst du damit, fehlenden Nachweisen hinterherzurennen..." 
Genau davor hab ich Angst. Reine Verwaltung, alles nach Schema F (Sorry) Ich bin in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis, und mach ich mir Gedanken, ob ich da reinpasse, und das Risiko eingehen sollte... Meine Sorge: Wenn es nicht passen sollte, bin ich 50, total unzufrieden, mein alter Job ist weg, den ich mag, und stehe dann evtl. in der Sackgasse: Auf der anderen Seite. Gehaltlich würde ich mich verbessern x15 bis zur Rente, und der Job ist unbefristet und sicher.

Wie sind denn die Möglichkeiten, mit Anfang 50 nach 2-3 Jahren sich intern weiter zu bewerben? Auf jeden Fall noch Mal vielen Dank für die Infos. Das hilft mir in meinem Entscheidungsprozess SEHR.
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#6

Du gehst da ein gewisses Risiko ein, später unzufrieden zu sein, da Du doch recht klare Anforderungen an die Arbeit und an die Kollegen hast. Die Arbeit in der Wohngeldstelle schätze ich tatsächlich als Arbeit nach Schema F ein. Du hast da sehr wenig Spielräume.

Und was die Kollegen betrifft: Das weiß man vorher nie. Die Mitarbeiter in der Wohngeldstelle können offen und kommunikativ sein. Es kann aber genauso sein, dass jeder nur vor sich hinwurschtelt, am liebsten im Home-Office sitzt und eine schlechte Kommunikation herrscht.

In der öffentlichen Verwaltung sind die Mitarbeiter wahrscheinlich tendenziell etwas introvertierter und verschlossener als anderswo (Ausnahmen bestätigen die Regel). Man muss mit strengen Hierarchien klarkommen. Und Meinungsstärke ist hier weniger gefragt, da es um das Umsetzen vorgegebener Gesetze und Verwaltungsvorschriften geht. Und von Mitarbeitern im öffentlichen Dienst erwartet man eine gewisse Seriosität und Zurückhaltung.
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#7

Lieber Gast, wer immer du auch bist:-)

Vielen Vielen Dank für dein für mich tolles Feedback, aus dem ich viel gewinne, für meinen Entscheidungsprozess.

Du bestätigst mir sozusagen, dass meine Zweifel gerechtfertigt sind, und ich nicht ohne Grund zweifle.

Hinzu kommt ich hab in der Vergangenheit gute aber auch sehr schlechte Jobs kennengelernt, und weiß meine jetzige Situation zu schätzen. Will aber noch was anderes machen.
Ich bin ein extrovertierter Mensch, kann mein Inneres aber situationsbezogen dimmen, so ist das nicht.  Insofern habe ich großen Respekt vor dem System Verwaltung. Und beim Vorstellungsgespräch waren zwei junge Damen vom Recruting Team, grad mal Ende 20.
Ich hab weder den Chef, noch irgendjemand von der Abteilung kennen gelernt, so dass es Blackbox wäre. Wenn ich wenigstens den oder die TL kennengelernt hätte, damit ich in einschätzen kann. Und Ja, die Mädels habe ich schnell eingenommen, bin männlich.

Es bleibt dabei ich muss abwägen zwischen: 300 Euro netto mehr im Monat (Tövd9) und Sicherheit, ...es kann gutgehen, muss es aber nicht. Ich habe versucht jemanden am Telefon von den MA zu erreichen, um diese zu interviewen. Aber da geht keiner ans Telefon, immer besetzt.:-)

Nicht einfach. Ich hoffe, ich entscheide mich richtig.

Lieber Gast, noch Mal Danke  für dein "Mitdenken" deine Gedanken helfen mir SEHR.

Beste Grüße aus Bonn.
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