Vom staatlich geprüften Betriebswirt zum Verwaltungsfachangestellten
#1

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich befinde mich nun in der Endphase zum staatlich geprüften Betriebswirt, mit der Fachrichtung Personalmanagement. Ich strebe eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten an. Inwiefern kann meine Weiterbildung zum Betriebswirt auf die möglichen Aufstiegschancen Einfluss nehmen?

Ich stehe kurz vor einem Vorstellungsgespräch. Wie kann so ein Gespräch ablaufen? Mein letztes Vorstellungsgespräch liegt ca. 16 Jahre zurück. Damalige Ausbildung zum Speditionskaufmann. Ich bin derzeit noch Soldat auf Zeit.

Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße
Marcus
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#2

Hallo Marcus,

vorab solltest Du dir überlegen, ob Du mit Deinem Betriebswirt wirklich noch eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten machen willst. Ich würde den Betriebswirt von der Wertigkeit bereits deutlich höher einschätzen.

Grds. würde Dir der Betriebswirt sicherlich beim Aufstieg helfen, allerdings nur bis E 8, dann bräuchtest Du trotzdem den Angestelltenlehrgang II. Außerdem müssten Stellen bereit stehen, in denen Du Dein Wissen anwenden kannst (z.B. Personalamt, Kämmerei). Wenn Du aber z.B. in Sozialamt, Arge, Standesamt, Ordnungsamt, etc. kommst, kannst Du mit dem Betriebswirt nichts anfangen.

Also wie gesagt, mit dem Staatlich geprüften Betriebswirt würde ich Dir die freie Wirtschaft empfehlen und nicht den Öffentlichen Dienst !

Ralf
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#3

Hallo Ralf,

erstmal vielen Dank für Deine Antwort. Als Zeitsoldat (12 Jahre) steht mir ein sog. Zulassungsschein zur Verfügung. Dieser gibt mir die Sicherheit, nach der Ausbildung, unbefristet, übernommen zu werden. Was natürlich, hinsichtlich meiner Familie, auch eine große Rolle spielt.

Ich war Leiter eines Fachbereiches mit Personal- und Materialverantwortung. Organisation, Planung und Durchführung von diversen Projekten, standen im Vordergrund. Ich führte Personalbedarfsanalysen und war für die Personalentwicklung und letztendlich auch für die Personalauswahl (Bewerbung, Vorstellungsgespräche, etc) eigenverantwortlich zuständig.

Wie verhält sich die Zuordnung nach der Ausbildung?. Steht die Eignung, Leistung und Befähigung im Vordergrund? Ich meine damit, dass mir vorab, nach der Ausbildung, ein adäquater Einsatz (Personalwesen oder Kämmerei) ermöglicht wird? Es wäre ja nicht wirklich sinnvoll, mich dann als "Personaler, evtl. Controller" zum "Standesamt" zu verweisen.

Was wird eigentlich höher angesehen, der Verwaltungsfachwirt oder der Staatlich geprüfte Betriebswirt? Meines Erachtens ist der S. g. Betriebswirt, der höchste nicht-akademische Abschluss, den es in der BRD gibt.

Wie Du siehst, habe ich sehr viele Fragen :-).

Ich freue mich auf Antwort

Viele Grüße
Marcus
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#4
Sad 

Hallo,

ich klinke mich mal ein, in das interessante thema.

Ich habe den staatlich geprüften Betriebswirt und arbeite im ÖVD.

Bin in der EG6, also weniger toll. Suche aber intern nach was besserem.

Also ich sehe das so. Ein verwaltungsangesteller hat nur eine ganz normale ausbildung gemacht (vgl.bürokaufmann). Ein Vergleich mit dem Verwaltungsfachwirt und staatl.geprüft.Betriebswirt, ist meiner meinung nach sinnlos.

Verwaltungsfachwirt=für Verwaltung geeignet
staatl.geprüft.Betriebswirt=für Wirtschaft geeignet

aber eine frage hab ich, es wurde geschrieben dass man mit dem SGB nur bis E8 kommt, wieso das?? es müsste doch gehen mit diesem abschluss in den gehobenen Dienst einsteigen zu können, gibts da keine klausel??

schließlich habe ich eine kaufm.Ausbildung und den Betriebswirt. Es kann doch nicht sein, dass der Betriebswirt bei der Einstufung völlig unter den Tisch fällt...

Danke und Gruß

Marcus (ein anderer)
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#5

Für den gehobenen Dienst brauchst Du ein Fachhochschulstudium oder wahlweise ersatzweise den Angestelltenlehrgang II. Bei den Kommunen werden außer Verwaltungsleuten nur Fachleute wie Ingenieure im Bauamt, Naturschützer im Umweltamt, Sozialpädagogen im Jugendamt usw. eingesetzt. Zumindest bei den Kommunen, die ich kenne, sitzt kein völlig Fachfremder im gehobenen Dienst. Ich bin selbst Quereinsteiger und mußte trotz Ausbildung bei einem Rechtsanwalt (also Kenntnisse von Gesetzen und wie man damit umgeht) noch den Angestelltenlehrgang I nachmachen, um besser als BAT VII zu bekommen (weiß jetzt nicht was das für eine TVÖD-Gruppe ist, müßte 5 oder so sein).
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#6

Der Beitrag ist zwar schon etwas älter aber viel geändert hat sich ja nicht, ich habe während meinen 4 Jahren beBund den Bürokaufmann und den Bürofachwirt absolviert und im März werde ich den betriebswirt hwk abschließen. Jetzt habe ich nach DZE in einer Rechnungsabteilung im öffentlichen Dienst angefangen, da wird mir , trotz hunderter Stunden Rechnungswesen, gesagt ich sei Ausbildungsfremd - ich fühl mich aber eher unterfordert. Ist denn der bachelor zwingend notwendig für den gehobenen dienst ? Ich wollte den eh noch nachholen (Betriebswirt wird auf die Studienzeit angerechnet) allerdings brauche erst einen besseren Posten um die Studiengebühren zu bezahlen.
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#7

Ich find es immer wieder Schade, wie Weiterbildung von MA mit den Füßen getreten wird. Hab dasselbe Problem. Ich studiere nebenbei ein naturwissenschaftlich orientiertes Planungsfach und mir wird vor die Füße gerotzt, man hätte keine Verwendung für mich.

ich könnt mich ja bewerben auf Stellen, aber eigentlich wird niemand benötigt wegen Stellenabbau Schuldenbremse. Zeitgleich heult man rum, es kommt der demographische Wandel und "Fachkräftemangel" --- tja, der kann ja nicht so groß sein, wenn man eigenen Leuten keine beruflichen Perspektiven bietet.

ich werde wohl nach dem Bachelor noch einen Master machen, weil ich nicht weiß, was ich sonst mit dem Bachelor (beim Uni-Studium im Endeffekt nur sowas wie ein Vordiplom früher) anfangen soll. Mich kotzt das nur an: ich sitz auf einer schlecht bezahlten E6, darf mich zu Tode langweilen in anspruchslosen Tätigkeiten. Die Ausbildung wird immer mehr entwertet Richtung Hilfsarbeiter -- wir stellen von außen Akademiker ein, die teilweise das gleiche studiert haben wie Ich und ich sitz da und gammel vor mich hin und werd total krank von der Stelle, da unterfordert, unterbezahlt.

Das einzige, wozu die Ausbildung VFA gut war: man bekommt ein nettes Taschengeld, ist krankenversichert und rentenversichert während man sein Abi nachholt und studiert. Ein Beruf fürs Leben ist es wahrlich nicht, es sei denn, man hat einen gut verdiendenden Ehemann. Den hab ich aber leider nicht gefunden.

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#8

die größte Frechheit hatte ja ein Minister bei uns: "als sich auf einer internen Stelle gehobener Dienst niemand bewarb und diese dann extern ausgeschrieben werden musste, sagte er, das sei wohl schon der demographische Wandel und "Fachkräftemangel".

Soll mir das endgültig sagen, dass Personen mit Ausbildung VFA eben keine Fachkräfte sind, sondern nur Hilfsarbeiter, oder warum zählt man nie dazu?? Ich darf mich ja nicht bewerben, da ich als zu dumm gelte oder ähnliches, hab ja nicht die Qualifikation.

so ein demograhischer Wandel und Fachkräftemangel kann schon grausam sein - nur noch Unqualifizierte mit miesen Ausbildungen die man aber selber so ausgebildet hat. Vielleicht sollte der ÖD mal selber mehr "Fachkräfte" ausbilden, statt jene, die er selber nur als Hilfsarbeiter ansieht.

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#9

was hat man eigentlich falsch gemacht, dass man in DE nicht zu den "Fachkräften" im Fachkräftemangel zählt?? Es reicht mal nur eine Realschule besucht zu haben und sich dann für so eine Ausbildung VFA entschieden zu haben - so leicht ist man Hilfsarbeiterin statt Fachkraft im "Fachkräftemangel". Ganz traurig auch der "demographische Wandel" für viele. Viele müssen ins Ausland gehen, weil in DE kein Mangel ist.

man war ich letztens sauer, als ich gelesen hab, dass der Gebäudereiniger (okay, war ein Meister, aber trotzdem) mehr verdient als man mit Ausbildung VFA. Mit dieser Ausbildung kann man sich echt nur den Hintern abwischen - ist sogar weniger wert als Gebäude reinigen. Hätte ich bloß Gebäudereiniger gelernt, wenigstens damit gilt man als Fachkraft und bekommt als Meister E8.
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#10

an die vfa person, was sind sie denn für ein dummschwätzer?! stelle und
ich habe gleiche ausbildung wie sie genossen und arbeite auf einer E8 stelle und kann mich durch die berufserfahrung auf eine e9 bewerben.
und wenn ich in den gehobenen dienst möchte,dann brauche ich eine enstprechende ausbildung und deswegen mache ich den verwaltungsfachwirt... wenn sie natürlich dazu zu blöd sind, dann bleiben sie weiter auf ihrer E6 stelle sitzen und ersticken in ihrem selbstmitleid...

so werden sie ein typischer verwaltungsangestellter und sammeln krankheitstage bis zu ihrem jährlichen BAM gespräch...
wenn sie mit ihrer gesamtsituation unzufrieden sind, dann ändern sie etwas!
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#11

Soso --- der typische Verwaltungsangestellter sammelt also massenhaft Krankheitstage und muss dann wegen Psychoknacks zum jährlichen BAM -- sie geben also zu, dass der Beruf total daneben ist!

ich bekomme bald eine Umschulung und komm dann aus diesen Hilfsarbeiterschrottberuf zum Glück wieder heraus - dann können sich Andere in der Personalpolitik des 19. Jahrhunderts amüsieren.
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