Vom mittleren Dienst in freie Wirtschaft?
#1

Hallo zusammen,

ich hätte eine kurze Frage, da ich im Internet einfach keine konkrete Antwort darauf finde.
Ich habe 2019 die Ausbildung als Beamtin im mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienst abgeschlossen.
Nach 2,5 jähriger Angestelltentätigkeit und nun (leider) einjähriger Arbeitslosigkeit nach Krankheit, möchte ich eigentlich in die freie Wirtschaft wechseln.
Nun stellt sich mir die Frage was sinnvoller ist: Weiterbildungen in Personalwesen und Rechnungswesen daraufsetzen oder eine Umschulung zur Industriekauffrau machen.
Denn ich war immer der Meinung dass meine Beamtenausbildung bzw. Laufbahnbefähigung keine anerkannte kaufmännische IHK-Ausbildung ist und demnach nicht in der freien Wirtschaft anerkannt wird. Oder liege ich da falsch? Ist es egal ob ich die Urkunde von der IHK oder vom Regierungspräsidium vorlege?
Ich bin mittlerweile einfach nur verwirrt und jeder erzählt mir etwas anderes. Und ich habe leider keinen Bekannten der in einer Personalabteilung arbeitet, den ich fragen könnte.
Vielleicht könnt ihr mir helfen.

Danke und liebe Grüße
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#2

Grundsätzlich sind Arbeitgeber frei welche Qualifikation sie verlangen. Sie können auch gänzlich auf formale Qualifikationen verzichten. Als solches spricht nichts dagegen jemanden mit der Laufbahnbefähigung mittlerer Dienst einzustellen.
Was nun mehr nützt, um eine Stelle zu finden, hängt vom Zufall und der angestrebten Tätigkeit ab.
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#3

Wieso möchtest du (so pauschal) in die freie Wirtschaft wechseln? Bei dem derzeitigen Überangebot an offenen Stellen in der Verwaltung sollte sich doch etwas (auch finanziell) Passendes finden.
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#4

Überangebot? Also da wo ich wohne, finde ich seit einem Jahr leider überhaupt keine Stelle. Und ich klappere jeden Tag jede erdenkliche Verwaltung ab.
Desweiteren kommt hinzu, dass man in 90% der Fälle entweder einen Studierten oder jemanden, der eine Telzeitbeschäftigung haben will, sucht und das kommt für mich nicht in Frage.

Und generell habe ich recht schlechte Erfahrungen in der öffentlichen Verwaltung gemacht, vor allem was das Finanzielle angeht.

Liebe Grüße vom Fragensteller
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#5

Überangebot? Also da wo ich wohne, finde ich seit einem Jahr leider überhaupt keine Stelle. Und ich klappere jeden Tag jede erdenkliche Verwaltung ab.
Desweiteren kommt hinzu, dass man in  90% der Fälle entweder einen Studierten oder jemanden der eine Telzeitbeschäftigung haben will sucht und das kommt für mich nicht in Frage.

Und generell habe ich recht schlechte Erfahrungen in der öffentlichen Verwaltung gemacht, vor allem was das Finanzielle angeht.

Liebe Grüße vom Fragensteller
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#6

In meiner Region (in BW) wird überall Personal gesucht; häufig werden Stellen bereits fachfremd besetzt, weil niemand zu finden ist.
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#7

In der freien Wirtschaft existieren teilweise immer noch Vorbehalte gegenüber dem öffentlichen Dienst bzw. ist ein Wechsel von öD in Privatwirtschaft meist schwieriger als umgekehrt. Mit der Verwaltungsausbildung im mittleren Dienst hast du zwar viele Kenntnisse in (verwaltungs-)rechtlichen Themen sammeln können, jedoch helfen dir diese Kenntnisse in der PW meist nicht weiter.

Stellen im Bürobereich werden je nach Tätigkeit meist von Büro- oder Industriekaufleuten besetzt. Wenn ein Arbeitgeber wirklich dringend nach Personal sucht, dann ist er bestimmt gewillter, einen "Quereinsteiger" einzustellen. Aber erfahrungsgemäß ist im Bürobereich meist kein Mangel an Fachkräften vorhanden, eher ein Überangebot an Büro- und Industriekaufleuten.

Der Vorteil an der freien Wirtschaft ist ja, dass man als Quereinsteiger meist bessere Chancen hat als im öD. Leider sind die Stellen für Quereinsteiger jedoch häufig schlecht bezahlt, und in Deutschland geht allgemein immer noch recht viel nach formaler Qualifikation.

Also wenn du wirklich den Wechsel in die freie Wirtschaft machen willst, wäre eine (verkürzte) Umschulung zur Industriekauffrau ein solider Grundstein. Danach könntest du eine Weiterbildung zur Personalfachkauffrau oder zum Fachwirt anstreben.

Alternativ würde ich eventuell ein BWL-Studium in Betracht ziehen, sofern das für dich eine Option ist.
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