Gewerkschaft Ver.di oder Komba ?
#16

S10347
Also dass die Komba nur eine Beamtengewerkschaft ist, ist ein Märchen, das sich manche Verdi-Sekretäre ausdenken, um ein vordringen der Komba im Arbeitnehmerbereich speziell im Arbeiterbereich zu verlangsamen. Richtig ist, dass die Komba sich aus der preußischen Beamtenschaft gegründet hat, sie aber zunehmend mehr Mitglieder im Tarifbereich bekommen, da wie auch schon erwähnt der Kostenfaktor für viele zählt, auch wenn das für eine gewerkschaftliche Ausrichtung nicht entscheidend sein darf.
Beitragszahler ist bei der Komba keiner, da ja nicht jede Berufssparte vertreten wird, sondern nur der kommunale Bereich. Man muss halt unterscheiden, im Tarifbereich sieht man die Gewerkschaft hauptsächlich nur wenn man streikt, ansonsten höchstens wenn man ein Problem hat oder eine Frage. Im Beamtenbereich ist es eine Lobbyarbeit auf politischer Ebene, da es dort nicht um einen Tarifvertrag sondern um Gesetze und Verordnungen geht. Hier ist teilweise sogar noch eine größere Anzahl an Mitgliedern erforderlich um Anliegen durchzusetzen als im Tarifbereich. (z.B. Wenn die Müllabfuhr streikt, streiken vielleicht 30 - 100 Mann, das fällt auf), wenn du einem Politiker sagst ich hab 30 - 100 Beamte die wollen mehr Geld, dann schmunzelt er vielleicht mal :-)
PR-Arbeit ist immer nur fuer die Person was, die im Personalrat sitzt, ob diese bei Verdi oder bei der Komba ist, ist dahingehend egal. Sie muss qualifiziert und motiviert sein sich für die Belange der Beschäftigen einzusetzen und natürlich auf der Verhandlungsschiene Missstände beheben. Aufgabe der Gewerkschaft ist dahingehend höchstens, geeignetes Personal zu finden, dies zu schulen.
So danke für die Aufmerksamkeit, hab mich ein bisschen lang gefasst :-). Der Bayer
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#17

Hallo nochmal zusammen! Im Rahmen eines, sagen wir mal, intensiveren Schriftverkehrs mit KOMBA wurde mir glasklar, dass diese "Spartengewerkschaft" in Wahrheit tatsächlich mehr auf der Seite der Beamtenschaft steht. Tarifler sollen nur hübsch Beiträge blechen und die Klappe halten. Tja, und wenn es denn mal opportun ist, mit dem Rasselchen und Pfeifchen auf die Straße gehen und der Politik verdeutlichen, wie beschissen doch die Beamten dran sind. Wenn ich nur schon dieses Gerede höre, man dürfe die Beamtenschaft nicht abkoppeln und müsse mit dem Tarifrecht gleichziehen. Dass es da aber gewaltige Einkommensunterschiede gibt, gerade zur Majorität der tarifliche Beschäftigten, sagen sie nie. Hilfe bekommt man da auch nicht wirklich. Bei Anfragen legen die sich im Prinzip nie fest. Die Antworten, die man bekommt, sind reines juristisches Geschwafel, das man nach Belieben in alle Richtungen auslegen kann. Und stets achten sie darauf, dass ihrem Hauptklientel, der Beamtenschaft, größtmöglicher Schutz zuteil wird. Ich werde da sicherlich wieder aussteigen und mich umorientieren. Sind wir doch mal ehrlich: Hätte Verdi im letzten Jahr nicht so massiv Druck gemacht und die Flughäfen lahm gelegt, wären die Forderungen nie so flott durchgesetzt worden. Die Veranstaltungen von KOMBA hatten m.E. doch nur eine Art Alibicharakter, hätten aber, für sich alleine gestanden, niemandem auch nur einen Cent mehr gebracht. Haegar
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#18

Dann geh doch zu Verdi und zahle überhöhte Beiträge für überbezahlte Funktionäre.

Ich bin zufrieden bei der Komba. Im Gegensatz zu früher als ich noch bei Verdi war, bekomme ich jetzt qualifizierte Auskünfte von kompetenten Ansprechpartnern.

Achja... ich bin kein Beamter Wink
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#19

# Gast Beitrag 17

Das hat man gerne immer wollen aber nix geben.
Du hast das Prinzip der komba nicht verstanden. "Nähe ist unsere Stärke" ist nicht nur blabla sondern auch eine Aufgabe. komba hat so gut wie keine Hauptamtlichen Mitarbeiter sondern meist nur ehrenamtliche Funktionäre. Wenn es bei euch nicht läuft, rede mit deinen Ansprechpartner vor Ort darüber, bevor du hier die Ehrenamtler pauschal verunglimpfst.

Dann versuch doch mal bei verdi jemand Kompetenten an das Telefon geschweige denn in den Betrieb zu bekommen.
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#20

Es gibt mehrere gute Gründe, in eine Gewerkschaft einzutreten.

Nur für den reinen Rechtsschutz sollte man m.E. nicht eintreten, da ist eine gute Rechtsschutzversicherung besser.

Ich (Beamter) habe in den letzten Jahre einige Anfragen an die Rechtsabteilung der Komba gestellt und kann diese daher recht gut beurteilen. Hier meine Meinung: Man bekommt dort eine ganz gute vorbeugende Rechtsberatung. Solange man rechtlich eindeutige Fälle hat, hilft einem diese gut weiter.

Bei schwierigeren, zunächst rechtlich nicht eindeutigen Fällen, schlägt sich die Rechtsabteilung aber nach meinem Eindruck zu früh auf die Seite des Dienstherrn. Ich vermute, um eventuellen späteren Klagen (also weiterer Arbeit) von vorne herein aus dem Weg zu gehen. Mir sagte ein Jurist der Komba Rechtsberatung damals, wir Beamte seien wie Leibeigene, das müsse ich akzeptieren. Und so etwas von der Gewerkschaft!!! In meinem Fall habe ich dann noch privat einen Anwalt eingeschaltet, der mir dann zu meinem Recht verholfen hat.

Ich empfehle daher, privat parallel eine echte Arbeits-/Dienst-Rechtsschutzversicherung abzuschließen, um ggfs. darüber einen unabhängigen Anwalt einschalten zu können.

Ich habe ferner auch den Eindruck, dass man als “Problemfall“ mit mehreren dienstlichen Problemen (Mobbing, längere Erkrankung, etc.) dort bei der Rechtsberatung der Komba nicht mehr so gerne gesehen wird, was mich doch etwas enttäuscht hat.
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#21

Also ich war jahrelang Mitglied in der komba. Der Kreisverband war schlecht organisiert, zu Streiks ist niemand gefahren da keine Busse organisiert wurden. Am Feuerwehrprotest hat sich kein Funktionär beteiligt, es wurde gesagt, es bestände kein rechtlicher Anspruch. Die Ver.di Kollegen sind schön in Bussen zum Streik gefahren, deren Gewerkschaftsvertreter nahm am Feuerwehrprotest teil, meldete eine Demo an, informierte Funk- und Fernsehen und der Protest war ein Erfolg. Damit will ich sagen, es bringt nichts wenn man geringe Beiträge zahlt und hinten nichts bei raus kommt. Zudem hat die komba 1 Jahr lang keine Beiträge abgebucht und dann alles auf einmal. Ich bin jetzt in der Ver.di und fühle mich sehr gut aufgehoben. " Nähe ist unsere Stärke" ist immer gut, wenn dann einer da ist :-). Die Rechtsabteilung der komba ist sehr gut, das kann ich bestätigen. Unseren Gewerkschaftssekretär bei ver.di kann ich übrigens rund um die Uhr erreichen. Für mich ist im Endeffekt die Ver.di deutlich besser organisiert wenn man sie braucht, deutlich engagierter vor Ort und hat deutlich mehr "Schlagkraft". Aber so hat jeder seine Meinung, von daher.....meine Entscheidung zu Wechseln war die Richtige....
Dass die komba "näher an der Belegschaft ist" ... - also bei uns nicht, das ist nur ein "Slogan", ich war und bin von der komba letztendlich enttäuscht.
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#22

Sehe ich genau so !
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#23

Die komba macht ja auch immer Werbung mit "Gemeinsam sind wir stark". Wie hoch das "Gemeinsam" gehalten wird, sieht man wieder an der Tatsache, dass die komba den Tarifabschluss ohne richtige Mitgliederbefragung durchgeführt hat. Ver.di hat eine Mitgliederbefragung durchgeführt, warum die komba nicht?
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#24

Hm, sehe ich ähnlich. Im Grunde war das Ganze doch nur wieder ein fauler Kompromiss. Ich hätte mich, bei einer Befragung, definitiv dagegen ausgesprochen. Edgar
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#25

Ich würde die Verdi vorziehen.
Da die Verdi bessere Anwälte und auch bessere Auskunft und hilfe geben kann.

Ich war selbst einige jahre in der Komba, aber als man mir helfen solte, war auf einmal keine Hilfe da.
Haben sich alle zurück gezogen und einen fallen lassen.

Die Verdi hat mir sehr schnell geholfen.
Lieber ein wenig mehr ausgeben, aber dafür eine sehr gute Beratung.
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#26

Ganz eindeutig ver.di. Gerade auch im kommunalen Bereich. Zwar nennt sich die komba Fachgewerkschaft, aber der Fachbereich Kommunen in der ver.di hat mehr Mitglieder als die komba insgesamt. In ver.di sind auch mehr Beamte organisiert als in der komba.
Das wichtigste ist aber, dass ver.di die Federführung in den Verhandlungen hat. Die komba sitzt nur dabei und übernimmt sogar einfach die von den ver.di-Mitgliedern aufgestellten Forderungen.
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#27

Ich bin seit September 2016 Auszubildender zum Verwaltungsfachangestellten bei einer Kommune und dann einen Monat später in die Komba eingetreten, nun also seit eineinhalb Jahren Komba-Mitglied und bin sehr zufrieden! 

Dass die Komba näher an den Mitgliedern ist kann ich definitiv bestätigen und auch das Seminarangebot von Komba bzw. unserem Dachverband dbb ist besser als bei Verdi. Seit ca. einem Jahr bin ich auch Mitglied einer JAV, gut, zu JAV-Schulungen machen Komba und Verdi ungefähr die gleichen Schulungen. Ob da auch Nicht-Gewerkschafter zugelassen werden, kann ich nicht beurteilen, in unserer JAV ist man entweder bei Komba oder Verdi, aber niemand gewerkschaftslos. 

Die Komba bietet darüber hinaus, insbesondere auch für Azubis, aber noch viele weitere sinnvolle Seminare an, was die Verdi nicht tut: Z.B. Seminare zur Vorbereitung zu Zwischen- und Abschlussprüfungen, Seminare zur richtigen internen Bewerbung, Seminare "wie fülle ich als Azubi eine Steuererklärung aus" usw, davon kann man bei Verdi nur träumen und das schätze ich an meiner Komba sehr! Und an diesen Seminaren können auch Nicht-Mitglieder teilnehmen, als Nicht-Mitglied muss man halt nur etwas mehr zahlen. 

Mit den festen einkommensunabhängigen Beiträgen, wie hier manche schreiben, stimmt nicht so nicht! Bei Azubis in manchen Ortsverbänden 4 Euro, in manchen sogar kostenlos, bei festen Beschäftigten 0,5% vom Gehalt, also immer noch deutlich preiswerter als bei Verdi!
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#28

Ich habe die Mitgliedschaft bei der Komba beendet, weil sie immer teurer werden. Darüber hinaus kann ich weder von der Verdi noch von der Komba behaupten, dass sie sich für den einzelnen AN die Zeit nehmen um Rechtsfragen vernünftig zu beantworten. Eben hat schon jemand erwähnt, dass je nach Fall, also schwierig oder glasklar entschieden wird und auch Unterstützung erwartet werden kann. Aber wenn es in die nächste Tarifrunde geht und nach mehr Geld geschrien und gepfiffen wird, dann ist es egal, welcher Gewerkschaft man angehört. Jeder Tarifbeschäftigte profitiert davon. Auf mich wirkt es als ein nie endender Machtkampf zwischen den einzelnen Gewerkschaften und nicht als ein wahres Instrument, welches gegen Machtkonzentration des AG fungiert. Kurzum: Der Mitgliedsbeitrag sagt absolut gar nichts über Gewerkschaften aus aber die Masse der Mitgliederzahlen bestimmen, wo es sich zu kämpfen lohnt. Aus diesem Grund würde ich so schnell keiner Gewerkschaft mehr beitreten.
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