Bericht über Bossing und Mobbing im Öffentlichen Dienst?
#16

Hallo,
wer solche Geschichten bei Tichy veröffentlichen lassen will, verliert wohl den Rest an Glaubwürdigkeit. Wenn der Vorfall sich so abgespielt hat und tatsächlich ein Interesse der Öffentlichkeit besteht, würde auch die seriöse Presse Interesse an der Veröffentlichung haben.
Unterstellt man allerdings eine Art Verschwörung von staatlichen Stellen oder der Justiz, die eine Veröffentlichung verhindert, scheint mir eher eine Räuberpistole vorzuliegen. Deshalb bin ich fast geneigt zu glauben, es gibt weder einen Mobbingfall noch ein Urteil dazu.
Ich bin jetzt über 30 Jahre im öffentlichen Dienst, bei Bundesbehörden, einer Landesbehörde und nun in der Kommunalverwaltung. Viele Jahre davon war ich Personalrat, zuletzt auch als Vorsitzender. Deshalb kann ich auch für mich feststellen, dass es dort Mobbing oder auch Bossing gab, einmal sogar von einem Wahlbeamten in leitender Funktion. Was ich nie festgestellt habe, ist eine systematisches organisatorisches Versagen oder wie manchmal sogar angedeutet wird, ein planvolles Mobbing oder Bossing im staatlichen Interesse.
Genau wie das festgestellte Mobbing gab es auch Kolleginnen und Kollegen, die ihr dienstliches Versagen mit Mobbing- oder Bossingvorwürfen kaschieren wollten. Unerlaubte Raucherpausen sind z.B. Arbeitszeitverstöße, die wohlmöglich eine fristlose Kündigung rechtfertigen, aber mit Sicherheit erst nach einer Abmahnung! Andernfalls würden eine Klage vorm Arbeitsgericht bestimmt erfolgreich sein. Während der Arbeitszeit rauchen ohne Pause zu machen und sich dann über Mobbing beschweren scheint mir eher eine eine laxe Dienstauffassung zu sein.
Was mir bei den echten Mobbingfällen sehr mißfiel, war dass als Lösung immer das Herausholen des Mobbingopfers war und die Täter meistens ohne Bestrafung davon kamen, bei einem nicht, der hat beim mobben sogar Straftaten begangen… aber da hat dann die Behördenleitung eben richtig reagiert! Man sieht, es gab kein staatliches Interesse am Mobbing!
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#17

Die lokale Presse sehe ich mittlerweile sehr kritisch.

Vor ca. einem Jahr las ich im Internet einen unverantwortlich positiven Bericht einer lokalen Zeitung über sehr fragwürdige, experimentelle medizinische Methoden einer Universitätsklinik in NRW. Ich fragte bei der Zeitung nach, wie man so unkritisch über solch problematische Eingriffe schreiben kann.

Die Zeitung hat mir geantwortet, dass sie den Artikel nicht selbst geschrieben haben, sondern dieser von der Universität stammt und diese dafür auch bezahlt habe. Der Begriff Anzeige o.ä. tauchte allerdings nicht auf (zumindest nicht im Internet). So etwas finde ich skandalös.

Ich habe das so gedeutet, dass es den lokalen Medien finanziell so schlecht geht, dass sie Anzeigenkunden nach dem Munde schreiben bzw. auch vor journalistisch fragwürdigen Methoden nicht zurück schrecken, wenn man damit die Zeitung / die Webseite füllen kann und Geld verdient.

Daher kann ich mir auch sehr gut vorstellen, dass lokale Zeitungen keine kritische Berichterstattung über gute Anzeigenkunden wie Universitäten vornehmen.
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