Widerstand gegen Kinderlärm-Schild des Seniorenbeirats
#1

In der westfälischen Kurstadt Bad Oeynhausen hat der Seniorenbeirat im Schaukasten vor dem Kurpark ein Schild gegen "Kinderlärm in den Ruhezeiten" ausgehängt. Darin soll es laut des eigenen Beschlusses "um die Rechte von Kindern gehen und um die Bitte um Rücksichtnahme in den Ruhezeiten, weil auch Mitmenschen Rechte haben."

Mit den Ruhezeiten meint der Seniorenbeirat die Zeiten zwischen 13 und 15 Uhr (Mittagsruhe) und ab 19 Uhr, die in Bad Oeynhausen speziell durch eine städtische Verordnung geschützt sind (z.B. Verbot des Rasenmähens).

Das Schild ist auf großen Widerstand in der Öffentlichkeit gestoßen. Der Bürgermeister hat sich von den Inhalten distanziert und hofft, dass das Schild entfernt wird. Einige Seniorenbeiratsmitglieder sind zurückgetreten. Teilweise wird die Notwendigkeit eines Seniorenbeirats in Frage gestellt. Auch der WDR hat berichtet.

Wie bewerten Sie die Maßnahme des Seniorenbeirats ? Kann von Kindern (und deren Eltern) in Zeiten der Alterung der Gesellschaft eine verstärkte Rücksichtnahme erwartet werden ?


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#2

Ich selbst habe auch Kinder, darunter einen lebhaften Jungen. Ich halte es für selbstverständlich, mich in den Ruhezeiten ruhig zu verhalten und auch mein Kind dazu zu erziehen. Das bedeutet eben KEIN Rasenmähen in der Mittagszeit und auch KEIN Fußballspielen im Garten oder Rumtoben.
Es ist traurig, dass gegenseitige Rücksichtsnahme heutzutage nicht (mehr) selbstverständlich ist.
Das abgebildete Schild finde ich jetzt nicht problematisch.

Beatrix
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#3

Gab es jetzt nicht ein Urteil, wonach Kinderlärm kein Lärm ist?
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#4

Damit hat der Seniorenbeirat der Stadt Bad Oeynhausen einen gewaltigen Image-Schaden zugefügt.

Ein abschreckendes Beispiel für die zunehmende Macht der Senioren in Zeiten des Demographischen Wandels. Ich halte Seniorenbeiräte in Kommunen generell für gefährlich, da sie den bereits bestehenden großen Einfluss der Senioren nochmals vergrößern. Auf wessen Kosten das geht, kann man in Bad Oeynhausen erkennen ...

Als Beleg das Zitat eines Kommentars in der Neuen Westfälischen: "Claus schrieb am 05.10.2011 20:20 Uhr:
Die jungen Eltern, die ihren Kindern alles durchgehen lassen, sollten nicht vergessen, dass auch sie älter und somit ruhebedürftiger, auch kränker, werden und ihr Jugendwahn nicht ewig andauert. Der Bürgermeister sollte ebenfalls nicht vergessen, daß die vorgenannte Aussage auch für ihn gilt und die ältere Generation bald die Mehrheit der Wahlberechtigten stellt, es sei denn, er will, dass bereits 4- bis 6jährige demnächst wählen dürfen."
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#5

In meiner Jugend war es selbstverständlich, dass zwischen 12 Uhr und 15 Uhr Ruhe gewahrt wurde. Daran haben sich alle (Erwachsene und Kinder) gehalten und diese Regelung war (weitestgehend) problemlos. Wie Beatrix schon geschrieben hat, sollte eine solche Rücksichtnahme auch heute eine Selbstverständlichkeit sein. Insoweit halte ich das Vorgehen des Seniorenbeirates für unproblemtaisch, zumal ja auch Familien mit kleinen Kindern (Mittagsschlaf) von der Ruhezeit profitieren.

Kinderlärm gilt nicht mehr als Lärm, weil die Politik die entsprechende Verordnung so ergänzt hat. Warum es kein Lärm sein soll, hat sich mir noch nicht erschlossen: Man kann argumentieren, dass Geräusche von Maschinen wie beispielsweise Rasenmähern Lärm seien, weil sie künstlich erzeugt werden, während Kinderlärm von Menschen durch ihre Stimme und durch ihr natürliches Handeln erzeugt werden und daher kein Lärm seien. Aber dann kann man meines Erachtens konsequenterweise auch alle anderen menschlichen Geräuschkulissen wie beispielsweise bei Sportveranstaltungen mit allen entsprechenden Auswirkungen auf die Anlieger nicht mehr als Lärm einstufen. In meinen Augen handelt es sich bei der Einstufung, dass Kinderlärm nun kein Lärm mehr sei, um eine politische Entscheidung. Diese sind nicht immer logisch nachvollziehbar, bilden aber unsere Rechtsgrundlage. Ich halte es dennoch für eine Maßnahme, damit die Politik sagen kann, dass man der demographischen Entwicklung entgegengewirkt habe.
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#6

Vielleicht sehnen die Senioren sich nach den alten Zeiten zurück. Da durften Babys und Kleinkinder gar nicht in den Kurpark ...
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#7

Das wirkt auf mich wie ein polemischer Kommentar, lieber Vorredner ohne Namen.
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