Welche Potentiale bieten soziale Netzwerke für die Kommunen ?
#1

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat gemeinsam mit der Komba Gewerkschaft eine Pressemitteilung zur Nutzung der sozialen Netzwerke und Medien herausgegeben. Nach ihren Vorstellungen sollten die Medien wie (z.B. Facebook, Google+, Twitter) zum Inhalt der kommunalen Ausbildungen gemacht werden. Ferner böten die sozialen Medien große Potentiale für die Ermittlung der Bürgermeinungen, für neue Formen der politischen Willensbildung und für administrative Verfahren.

Wie beurteilen Sie diese Forderung und Einschätzung ?
  • Sollten die Auszubildenden und Beamtenanwärter in der Nutzung der sozialen Netzwerke geschult werden ? Oder sind vielleicht gerade die Nachwuchskräfte bereits ausreichend mit den Netzwerken vertraut ?
  • Werden die sozialen Medien tatsächlich die erwartete hohe Bedeutung in der Arbeit der kommunalen Bediensteten erlangen ?  Oder liegt diese Relevanz vorwiegend in der Kommunalpolitik ?
  • Wie schätzen Sie prinzipiell die Potentiale der sozialen Medien und Netzwerke für die Kommunen ein ?
Vgl. auch die Beiträge der bereits geführten Diskussion.

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Die Pressemitteilung im Wortlaut:

FACEBOOK, TWITTER, YOUTUBE
Soziale Medien bilden neue Herausforderung für Kommunalpolitik und Verwaltungen
Auf die Herausforderungen durch soziale Massenmedien (z.B. Facebook, Twitter, Youtube) im kommunalpolitischen Alltag sind Städte und Gemeinden bundesweit noch nicht ausreichend vorbereitet. Es sei dringend notwendig, für politische Entscheidungsträger und Verwaltungspersonal neue Informations- und Anwendungsstrategien zu entwickeln, um die Chancen der sozialen Medien für die kommunale Gemeinschaft optimal zu nutzen und ihre Folgen zu beherrschen.

Das forderten in einem gemeinsamen Gespräch der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes (DStGB), Dr. Gerd Landsberg, und der Bundesvorsitzende der komba gewerkschaft, Kommunalgewerkschaft im dbb beamtenbund und tarifunion, Ulrich Silberbach. Vor allem für Nachwuchskräfte des kommunalen Dienstes müsste die Sozialmedien Pflichtfach der theoretischen und praktischen Ausbildung werden, sagte Silberbach.

Für Räte, Ober-/Bürgermeister und Verwaltungen eröffnen sich durch die sozialen Medien neue Dimensionen in der politischen Kommunikation und in der administrativen Arbeit. Nach Einschätzung des DStGB sind das Potenzial und das ganze Ausmaß der Möglichkeiten für die Ermittlung der Bürgermeinungen, neue Formen der politischen Willensbildung und administrative Verfahren noch nicht überall erkannt.    

Zwar gebe es nach Erfahrung des DStGB inzwischen in vielen Städten erste auch mutige Anwendungsbeispiele. Doch überwögen nach wie vor Unsicherheit und offene Fragen. Das gelte vor allem für die Geschwindigkeit, in der Meinungsbildung und Aktionen organisiert werden können, für ein büroorganisatorisch vielleicht unbeherrschbares Massengeschäft, für Fragen der Konkurrenz zu den Befugnissen der politischen Entscheidungsträger nach den Länderkommunalverfassungen und die Auswirkungen auf Geschwindigkeit und Sorgfalt von Verwaltungshandeln. Aus diesem Dilemma führten nur neue Ausbildungsformen, Anwendungsseminare und Erfahrungsaustausch – auch über Facebook.
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#2

Ich halte die Bedeutung der genannten sozialen Netzwerkwerke für völlig überschätzt. Die meisten Dinge, die dort passieren, sind oberflächliche Selbstdarstellung und Zeitausfüllen (Zeitverschwendung). Man hat keine eindeutige Kontrolle über den Informationsfluss und die Art und Aufbereitung der Inhalte.
Es gibt sicherlich kleine Teilbereiche, die auch sinnvoll im Bereich der Kommunalpolitik und -verwaltung genutzt werden können, es sind meiner Meinung nach aber keine "Hauptthemen", sondern eher "Nebenschauplätze", z.B. Verbreiten von Veranstaltungen oder Hinweise auf Infos, die man dann aber an anderer Stelle findet...
In Kursen, die ich für unsere Azubis zu "IT in der Verwaltung" gehalten habe, wurde auch das Thema "Soziale Netzwerke" behandelt, also das ist schon ein wichtiges Detail, aber durchaus kritisch betrachtet...Die Hauptarbeit der Verwaltung besteht nicht unbedingt in elektronischer Kommunikation.

Beatrix
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